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Helsing zeigt Designstudie für unbemanntes Kampfflugzeug

Helsing CA-1
Helsing CA-1, © Helsing

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TUSSENHAUSEN - Das auf KI-Technologien spezialisierte Rüstungsunternehmen Helsing hat ein Konzept für ein unbemanntes Kampfflugzeug vorgestellt. Die als CA-1 Europa bezeichnete Designstudie solle gemeinsam mit europäischen Industriepartnern entwickelt werden - und innerhalb von vier Jahren serienreif sein.

Die Entwicklung und Tests von CA-1 Europa finden demnach bei Grob Aircraft in Tussenhausen im Allgäu statt. Im Juni hatte Helsing die Übernahme des bayerischen Leichtflugzeugherstellers bekanntgegeben.

Helsing erklärte nun, das unbemannte Kampfflugzeug solle vom KI-Piloten Centaur gesteuert werden. Das Unternehmen verspricht einen autonomen "Mehrzweckjet mit hoher Unterschallgeschwindigkeit" auf Basis eines massenproduzierbaren Flugzeugkörpers. Die Software erlaube die Integration von Sensoren, Selbstschutzsystemen und Bewaffnung.

Allein oder im Schwarm

CA-1 Europa werde Missionen einzeln oder als Teil eines Schwarms ausführen können. Das System könne für verschiedene Zwecke von Aufklärung bis zu Angriffen genutzt werden.

Zur Vorstellung der in dreieinhalb Monaten entwickelten Designstudie am Sitz von Grob Aircraft in Tussenhausen reisten der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an. Söder sagte zu, dass Rüstungsunternehmen wie Helsing auch künftig von der bayerischen Staatsregierung gefördert würden.
© dpa-AFX | Abb.: Helsing | 25.09.2025 14:34

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Beitrag vom 30.09.2025 - 23:01 Uhr
Bitte nicht von sich auf andere schließen.

Ich kenne niemanden der jemals geglaubt hat wir bräuchten keine Waffen mehr.

Das kommt sicher auch aufs Milieu an aber ganz sicher nicht nur.
Beitrag vom 30.09.2025 - 22:51 Uhr
zeigt dieses Marketing doch auf, dass es zu zerstrittenen Industrie-Giganten mit zu viel Ego durchaus Alternativen gibt.

Es ist weniger zu viel Ego im Spiel als zu viel Geld. Es wird staatlicherseits alzeptiert, dass die Entwicklung so viel Geld kosten darf, dass es ein einzelner Konzern ohne Alimentation gar nicht mehr schaffen will, die anderen könnten ja mehr kriegen.

Die Drohnenentwicklung ist ein gutes Beispiel dafür. Anstatt das Geld rechtzeitig in kleiner Aufträge zur Evolution des Entwicklungsprozesses zu stecken - leistungsfähige Modellflugzeuge mit Tragkraft im oberen einstelligen kg-Bereich hatten wir schon vor fünzig Jahren - wartet man, bis Drittstaaten dort mit freundlicher Hilfe durch bundesdeutsche Fördermaßnahmen etwas auf die Räder stellen und kauft es dann teuer von dort. Genauso leisten wir uns eine weltweit führende Laserindustrie, sind aber unwillig, daraus geeignete Abwehrwaffen zu bauen, und beziehen die weltweit erste funktionierende transportabele wiederum von gefördertem Drittstaat.

Da braucht man sich nicht wundern, wenn die inländischen bzw. innereuropäischen Projekte ausufern. Es ist nicht zuwenig Geld dafür da, sondern zuviel, um echten Wettbewerb zu fördern.

Ist wie bei Kindern, die bei reichlichem Angebot auch nur das essen, was ihnen besonders gut schmeckt, und dann trotzdem unzufrieden sind.

Man darf dabei aber nicht vergessen, dass die deutsche Rüstungsindustrie ihre Paria-Rolle erst angefangen hat abzulegen, seit der Irre im Kreml 2022 endgültig durchgedreht ist und die Ukraine überfallen hat und besonders seit Februar 2025, als auch einer Mehrheit der Deutschen so langsam dämmerte, dass ab jetzt auch im Weißen Haus nicht mehr unbedingt mit rationalen Entscheidungen zugunsten "des Westens" zu rechnen ist.

Noch vor 5 Jahren wurde in manchen Kreisen ernsthaft diskutiert, ob wir überhaupt noch eine Bundeswehr bezahlen wollen. Rüstungsindustrie wurde bestenfalls geduldet.
Intern dachten wir (mehrheitlich) wir brauchen keine Waffen mehr. International verkaufen darf man sie als deutsches Unternehmen idR auch nicht.

Dass Deutschland unter diesen Umständen auf keine beständige Entwicklung einer innovativen Rüstungsindustrie wie zB in den USA oder in Israel zurückblicken kann, ist wohl verständlich.
Umso wichtiger ist es jetzt, umzusteuern um bestehenden und neuen Unternehmen kreative Entwicklungen zu ermöglichen.

@sidewinder/Enzym
Die durchschnittliche Software und unterdurchschnittliche Hardware der Spielzeugdrohnen welche Helsing jetzt baut ist auf jeden Fall keine gute Grundlage für so ein komplexes Waffensystem wie sie es jetzt vorschlagen

Ach? Welche spezifischen Eigenschaften der Helsing Hard- und Software meinen Sie da denn genau?
Was genau ist denn eine "durchschnittliche Software" in diesem speziellen Fall?

Laut den Ukrainern ist die Software von Helsing durchschnittlich und die Hardware unterdurchschnittlich bzw. "Mist" (Zitat eines Anwenders) und das wundert mich nach dem superwichtigen Getue dieser Firma auch nicht.

 https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/helsing-ruestungs-start-up-muss-kritik-einstecken/100119945.html

Außerdem riechen diese Unterlassungserklärungen wieder stark nach Lilium denn im Rüstungsbereich ist Glaubwürdigkeit bzw. Vertrauen der Kunden in die Leistungsangaben der Hersteller enorm wichtig d.h. Helsing hat eigentlich ein Interesse daran wenn möglich auf Rechtsmittel zu verzichten und die Qualität ihrer Produkte sprechen zu lassen aber das war im Fall dieses Tweets zu den angeblichen 70km Reichweite wohl nicht möglich.

Als SigSauer vor kurzem von USAF vorgeworfen wurde ihre Pistolen würden von selbst auslösen (!) haben die auch nicht gleich Rechtsmittel angewandt denn zum einen wussten die dass das nicht stimmen kann und zum anderen wäre das als Schuldeingeständnis wahrgenommen worden und wie gesagt:

Vertrauen ist in der Rüstungsindustrie enorm wichtig.



@GB Du hast offensichtlich Recht damit dass sich Helsing nicht für den low-budget-Bereich interessiert aber wo sind im Design des Trabis bitte Kanten und wie genau hätte man die damals in einer Presse herstellen sollen?
Beitrag vom 29.09.2025 - 13:20 Uhr
Vielleicht sollte man noch anmerken, dass "Drohne" ein Gattungs und kein Produktbegriff ist. Es gibt sowohl die mehr oder weniger kleinen/grossen Multicopter, die vom 20-Euro-Spielzeug bis zum Velocopter reichen, und es gibt Flächendrohnen vom aufgerüsteten funkgesteuerten Modellflugzeug bis zum mehr oder weniger autonomen Militärflugzeug.

Ja, bin mit dem Begriff auch nicht glücklich, da Viele nur einen Multicopter darunter verstehen.
Technisch gesehen ist eine Drohne aber jedes unbemanntes Luftfahrzeug (engl. Unmanned Aerial Vehicle, UAV) mit oder ohne Tragflächen.
Das reicht wie Sie schreiben von Modellflugzeugen und kleinen Multikoptern bis hoch zur MQ9 Reaper mit der Spannweite einer 737.


Und was Know How im Bereich Software für einen Einfluss hat, sieht man an unserer einst bejubelten Autoindustrie, die überall Millionen in Softwareentwicklung versenkt und den anderen diesbezüglich trotzdem hinterherläuft.

Unsere Autoindustrie hat (ähnlich wie Aerospace ) Software zu lange als "Zukaufteil" behandelt.
Da wurde lediglich Apple Carplay und Android Auto Kompatibilität geschaffen und alles mögliche auf "Apps" verlagert, statt Software und UI als integralen Bestandteil des Fahrzeugs und Differenzierungsmerkmal zu verstehen.
Als Ergebnis bekam man eine notdürftige Integration und Funktionen, die mehr oder minder schlecht zum eigentlichen Fahrzeug passten.

Und gruselig schlechte Apps mit Scheunentorgroßen Sicherheitslücken obendrein ...

Die letzten Jahre wurde dann endlich (von Einigen) im Bereich Software investiert. Allerdings immer noch mit deutlich geringerer Priorität als das mechanische Engineering.
Dass sie jetzt noch hinterherlaufen, ist also verständlich, aber zumindest haben Viele jetzt begriffen, _dass_ sie hinterherlaufen und warum.

Dieser Beitrag wurde am 29.09.2025 13:28 Uhr bearbeitet.


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