Power-on
15:44 Uhr  

Durch die Adern der ersten A350F fließt schon Strom

Airbus A350F
Airbus A350F, © Airbus

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TOULOUSE - Im A350-Endmontagetrakt in Toulouse nimmt derzeit der erste A350-Frachter Form an. Nach der Montage von Rumpfsektionen, Flügel und Leitwerk konnte mit dem "Power-on" erstmals der Strom der Bordsysteme eingeschaltet werden. Der Prototyp soll Anfang 2026 in die Flugerprobung starten.

Die erste A350F, Werknummer MSN700, hat den Meilenstein "Power-on" erreicht. Das sagte Crawford Hamilton, Head of Freighter Marketing bei Airbus, bei einer US-Pressekonferenz am Mittwochabend. Das Flugzeug werde 2026 zum Erstflug starten und soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 erstmals ausgeliefert werden.

Die Frachter-Zulassung erfordere lediglich eine Ergänzung der bestehenden A350-Zulassung. Trotzdem werde mit MSN701 noch ein zweites Testflugzeug im Zulassungsprogramm helfen. Diese zweite A350F werde die Toulouser Endmontage noch vor Jahresende erreichen.

Testrumpf "Cargo Zero" probt bereits in Bremen

Schon jetzt testet Airbus laut Hamilton Frachter-Elemente an 30 Testständen, hauptsächlich in Hamburg und Bremen. In Bremen steht für Tests des großen Frachttors der Testrumpf "Cargo Zero" - eine auf 23 Meter verkürzte Rumpfnachbildung aus vorderem A350F-Rumpf und deren hinterem Frachttorbereich.

Der Frachtraum der echten A350F ist über 61 Meter lang. In "Cargo Zero" laufen bereits Beladetests mit nachgebildeten Flugzeugtriebwerken unterschiedlicher Hersteller - einem besonders sperrigen Ladegut, das die A350F dank ihres übergroßen Frachttores, hinten links, bequem laden können soll.

Auch die größten heutigen Triebwerke und selbst künftige Open-Rotor-Triebwerke mit großem Durchmesser passen als Ladegut an Bord, sagte Hamilton. Dazu hat die A350F in ihrem Kohlefaserrumpf ein außergewöhnlich großes, seitliches Ladetor, das weit in die Rumpfdecke hochreicht. Das künftige Frachtladesystem der A350F wird bereits auf einem Teststand in Los Angeles funktionsgeprüft.

Zwei Frachter für die Zulassung

Mitte 2026 soll MSN700 zum Erstflug starten und dann etwa neun Monate lang fliegerisch auf Herz und Nieren geprüft werden. Wegen der üblicherweise hohen Zuladungen benutzt der Frachter einen strukturell verstärkten Flügel nach dem Muster der gestreckten Passagierversion A350-1000.

Während MSN700 Flugtests absolviert, soll sich ihr Schwesterflugzeug MSN701 auf die Zulassung der Klimaanlage, auf Entrauchungstests und das Frachtladesystem konzentrieren. Die in einem Bugabteil vor einer Fracht-Schutzbarriere mitfliegenden, bis zu zehn Frachtkuriere erhalten in der A350F einen vom Frachtraum abgetrennten Kabinenluftkreislauf.

Deshalb kann bei etwaigen Tiertransporten keinerlei "Tiergestank" in den vorderen Kabinenbereich der menschlichen Mitflieger gelangen.

Leichtbau in großem Ausmaß

Die A350F basiert auf der bereits lieferbaren, längeren Passagierschwester A350-1000 und nutzt, wie diese, zwei Rolls-Royce Trent XWB-97K-Triebwerke. Dank der zu 70 Prozent aus Kohlefaser bestehenden Struktur mit Kohlefaserflügeln wiegt sie beim Start, laut Airbus, rund 30 Tonnen weniger als vergleichbare Konkurrenzmuster und bietet 11 Prozent mehr Volumen als Wettbewerber.

Geladen werden können bis zu 111 Tonnen Nutzlast. Mit 109 Tonnen Nutzlast kommt die A350F, laut Airbus, 8.700 Kilometer weit.
© FLUG REVUE - SST | Abb.: Airbus | 24.10.2025 15:44


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