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Seit Monaten blockiert ein Richtungsstreit zwischen Frankreich und Deutschland und zwischen Dassault und Airbus die Realisierung des neuen europäischen Kampfjetsystems FCAS.
Dassault rückt weiter nicht von Maximalforderungen ab. "Die Deutschen können sich beschweren, aber hier wissen wir, wie das geht", legte Dassault-Chef Eric Trappier laut "Reuters" gegenüber Medienvertretern am Dienstag nach.
Technische Entscheidungen will Dassault bei FCAS als "bester Athlet" notfalls gegen die Teampartner Airbus und Indra Sistemas treffen - oder ein neues Kampfjetsystem gleich im Alleingang entwickeln. Letzlich sei das eine Entscheidung der französischen Regierung, sagte der Manager.
Der Rafale-Hersteller gefällt sich seit Monaten als Enfant Terrible im Konsortium - Frankreich lässt Trappier bisher gewähren.
Hinter den Kulissen wird erneut um Kompetenzen und Arbeitspakete geschachert. Auf der französischen Seite gebe es den Wunsch, ein weiteres französisches Unternehmen "sehr umfangreich" an dem Projekt zu beteiligen, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im August. "Das macht die Sache nicht einfacher."
Nach Medieninformationen fasst die Bundesregierung bereits eine Exit-Strategie für FCAS. Das 100 Milliarden Euro schwere Rüstungsprogramm, verlautet aus Regierungskreisen, könnte auch in Industriepartnerschaften mit Großbritannien oder Schweden umgesetzt werden.
Bisher sind Airbus, Dassault Aviation und der spanische Rüstungskonzern Indra Sistemas an FCAS beteiligt. Für den Antrieb haben sich Safran und ITP Aero zusammengeschlossen. Auch der deutsche Radarspezialist Hensoldt ist an der Entwicklung von Demonstratoren beteiligt.
Saab als möglicher FCAS-Joker
Das Eurofighter-Konsortium aus Airbus, BAE Systems und Leonardo könnte bei einem FCAS-Aus selbst einen Nachfolger entwickeln. Allerdings treiben BEA Systems und Leonardo zusammen mit Mitsubishi Heavy Industries inzwischen ein eigenes Fighter-Großprojekt voran: GCAP. Daher wird auch über eine Einbindung von Saab in das FCAS-Projekt spekuliert.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Dassault | 24.09.2025 09:47







Kommentare (25) Zur Startseite
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wie ordnen Sie die Montanunion in die europäische Kleinstaaterei?
Außenpolitik war/ist zugleich auch Wirtschaftspolitik.
Zurück zu Frankreich: frankreich muss sich bewegen!
Außenpolitik ändert sich von heute auf morgen was für erfolgreiche Wirtschaftspolitik reines Gift ist. Frankreichs Getue ist doch das beste Beispiel dafür.
Die Franzosen dachten immer Macht ist Geld aber die Deutschen wussten durch die Amerikaner dass es tatsächlich anders herum ist und heute ist Frankreich wirtschaftlich im Grunde völlig abgehängt.