Nach Absturz
Älter als 7 Tage

UPS und Fedex grounden MD-11-Flotten

UPS Airlines (N288UP) McDonnell Douglas MD-11F
UPS Airlines (N288UP) McDonnell Douglas MD-11F, © YSSYguy / CC BY-SA 3.0

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LOUISVILLE - UPS stoppt nach dem Absturz mit mindestens 13 Toten den Einsatz aller MD-11-Frachtflugzeuge. Auch der Konkurrent FedEx zieht Konsequenzen - und folgt einer Grounding-Empfehlung des Flugzeugherstellers. Wie die US-Paketdienste trotzdem ihre Lieferungen sichern wollen.

Der US-Paketdienst UPS lässt nach dem Absturz einer Frachtmaschine mit mindestens 13 Toten seine gesamte MD-11-Flotte vorerst am Boden. "Aus Gründen der Vorsicht und im Interesse der Sicherheit haben wir beschlossen, unsere MD-11-Flotte vorübergehend stillzulegen", teilte UPS am Freitag (Ortszeit) in Atlanta mit. Die Stilllegung trete sofort in Kraft. 

MD-11-Flugzeuge machten mit 27 Maschinen etwa 9 Prozent der Flotte von UPS Airlines aus. Die Entscheidung sei auf Empfehlung des Flugzeugherstellers getroffen worden. Es seien Notfallpläne erstellt, um sicherzustellen, Kunden weltweit weiterhin zu beliefern, betonte der Logistikkonzern.

Auch der Konkurrent Fedex lässt seine 29 MD-11 vorerst nicht starten. Der Anteil an der Flotte ist prozentual allerdings geringer als bei UPS, FedEx erwartet keine Engpässe im System. 

Am späten Dienstagnachmittag (Ortszeit) war das Frachtflugzeug von UPS nach dem Start in einem Außenbezirk der Großstadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky über einem Industriegebiet abgestürzt. Bürgermeister Craig Greenberg hatte zuletzt auf der Plattform X geschrieben, die Zahl der Todesopfer sei inzwischen auf 13 gestiegen. 

Warum die Maschine abstürzte, ist noch nicht geklärt. Der US-Flugzeugbauer Boeing hatte nach der Übernahme von McDonnell Douglas 1997 das MD-11-Programm weitergeführt.

Nach ersten Erkenntnissen der US-Flugunfallbehörde NTSB ist die UPS-Maschine aus rund 100 Fuß abgestürzt. Augenscheinlich hat sich das linke Triebwerk im fortgeschrittenen Startlauf von der Tragfläche gelöst. Das NTSB will sich jetzt näher mit der Wartungshistorie des Flugzeugs befassen.

Inzwischen gehen die Behörden von drei Toten im Flugzeug und elf Opfern am Boden aus. Mehrere Personen wurden verletzt als die N259UP in die Halle eines Händlers für Autoersatzteile stürzte. Das Trümmerfeld erstreckt sich über mehrere Hundert Meter.
© dpa, aero.de | Abb.: YSSYguy, CCBYSA, City of Louisville | 08.11.2025 19:00

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Beitrag vom 11.11.2025 - 07:38 Uhr
Das ist leider völlig falsch Nicci72.

Natürlich kann und muss man wegen Wartungsarbeiten auch eine ganze Flotte grounden, wenn zum Beispiel ein fehlerhaftes Werkzeug oder Messeinrichtung an mehreren Flugzeugen verwendet wurde, und die betroffenen Maschinen nicht sofort erkennbar sind. Oder wenn nicht qualifiziertes Personal an mehreren Flugzeugen gearbeitet hat.

Mir fallen mindestens hundert Dinge, alle Wartungsbezogen, für die wir, (Vor meiner Pension) damals die gesamte Flotte gegroundet hätten.

Der Bericht wird schon herausarbeiten, was do so verdammt schief gegangen ist, und anders als bei AI bin ich mir absolut sicher, dass dies die Fliegerei wieder etwas sicherer machen wird.
Beitrag vom 11.11.2025 - 00:48 Uhr
Also dass die MD 11 bei den Passagieren unbeliebt war ist mir neu. Sie war eher wegen ihre geringen Lautstärke geschätzt. Ich bin mehrmals mit verschiedenen MD 11 geflogen ( Thai, Garuda, LTU) und war immer angenehm überrascht vom "Flugkomfort".
Warum ich mich aber hier melde ist der Gedanke, dass dieser Absturz zunächst erstmal eine vedammte Ähnlichkeit mit AA 191 ausweist. Damals zwar eine DC 10, aber auch hier war während des Startvorgangs das linke Triebwerk abgerissen. Ursache waren eindeutig Wartungsfehler. Wäre natürlich absolut tragisch, sollte sich dies Hypothese bewahrheiten.

Wegen Wartungsfehlern wird man mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die komplette Flotte grounden - da würde eher der Wartungsbetrieb ernsthafte Probleme bekommen, doch davon ist nicht die Rede.

Die MD-11 war immer ein etwas "vermurkstes" Design gewesen mit einer Reihe von Features, die nicht so recht zueinander passten. - Womöglich kommen diese jetzt gegroundeten Maschinen noch einmal zurück. Aber wenn, dann kann es eigentlich nicht mehr für lange sein. Sie haben so eine Art Relikt-Status, aber im Gegensatz etwa zum A 340 keinen erfreulichen, da ihre Hull-Loss-Rate für einen Flieger ihrer Generation in der Tat einfach erschreckend hoch ist.

Dieser Beitrag wurde am 11.11.2025 00:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.11.2025 - 11:12 Uhr
Also dass die MD 11 bei den Passagieren unbeliebt war ist mir neu. Sie war eher wegen ihre geringen Lautstärke geschätzt. Ich bin mehrmals mit verschiedenen MD 11 geflogen ( Thai, Garuda, LTU) und war immer angenehm überrascht vom "Flugkomfort".
Warum ich mich aber hier melde ist der Gedanke, dass dieser Absturz zunächst erstmal eine vedammte Ähnlichkeit mit AA 191 ausweist. Damals zwar eine DC 10, aber auch hier war während des Startvorgangs das linke Triebwerk abgerissen. Ursache waren eindeutig Wartungsfehler. Wäre natürlich absolut tragisch, sollte sich dies Hypothese bewahrheiten.


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