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Der Flughafenbetreiber Fraport rechnet für 2025 in Frankfurt mit etwas weniger Passagieren als bis zuletzt erhofft. Statt bis zu 64 Millionen dürften es rund 63 Millionen Fluggäste werden, schraubte Fraport die Erwartungen im November zurück.
Der Rekordwert von 70,6 Millionen Fluggästen aus dem Jahr 2019 bleibt damit erneut weit entfernt - Fraport rechnet in Frankfurt frühestens 2027 wieder mit ähnlichem Aufkommen.
An seinen Gewinnzielen für 2025 hielt Fraport-Chef Schulte nach einem überraschend profitablen Sommer hingegen fest. In den ersten neun Monaten erzielte Fraport einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Das ist fast so viel wie im gesamten Jahr 2024, als Fraport auf 1,3 Milliarden Euro kam.
Für 2025 will Fraport erstmals wieder eine Dividende ausschütten, ein Euro je Aktie - mehr als von Analysten erwartet. Trotz termingerecht abschlossener Großprojekte in Frankfurt und Lima stellte Fraport Anleger im Dezember aber überraschend auf ein "deutlich rückläufiges" Ergebnis im nächsten Jahr ein.
"Steigende Abschreibungen" und "höhere Zinsaufwendungen" werden den Fraport-Gewinn nächstes Jahr um rund 230 Millonen Euro belasten, teilte Fraport mit.
Am 22. April 2026 steht ein besonders wichtiger Termin im Fraport-Kalender - der Frankfurter Flughafen nimmt dann das neue Terminal 3 in Betrieb.
In dem Neubau will Fraport Passagieren kurze Wege und digitale Prozesse bieten. Ab April siedeln 57 Fluggesellschaften in vier Wellen ins T3 über, darunter Schwergewichte wie Air France, British Airways, Delta oder Emirates.
Sie kommen alle aus dem 30 Jahre alten Terminal 2, das ab dem zweiten Halbjahr 2026 mindestens fünf Jahre kernsaniert wird. Fraport will das T2 und T1 ineinander integrieren, grob eine Milliarde Euro soll das kosten. Der entstehende Komplex wird von Lufthansa und ihren Star-Alliance-Partnern genutzt werden.
Im T1 kann Fraport rund 60 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Das T3 wird im aktuellen Ausbaustand mit rund 20 Millionen Passagieren etwa acht Millionen Fluggäste pro Jahr mehr stemmen als das T2.
"Wir schließen 12 Millionen, wir öffnen 20 Millionen", sagte Fraport-Finanzvorstand Matthias Zieschang im Sommer in Frankfurt. "Alle Airlines, die heute aus Terminal 2 operieren, werden mit der Eröffnung ins T3 umziehen."
Dabei zeichnet sich eine Überraschung ab. Star-Alliance-Schwergewicht Turkish Airlines hat die "klare Absicht", vom T1 ins T3 zu wechseln, sagte Zieschang. Angesichts des rasanten Wachstums von Turkish Airlines sei der Umzug ein "kluger Schritt" - so würden im T1 auch für Lufthansa Kapazitäten zur weiteren Entfaltung frei.
Neben mehreren "kleineren" T1-Nutzern handelt Fraport auch Condor als T3-Kandidaten. Zumindest gebe es eine "gewisse Wahrscheinlichkeit", dass Condor mit ihrem Feedernetz am T3 andockt, "weil Condor in der Zubringung nicht mehr so abhängig von Lufthansa ist wie in der Vergangheit", sagte Zieschang.
Die Airline schließt einen Terminalwechsel in Frankfurt zwar nicht aus, lässt den T2-Airlines aber zunächst den Vortritt. "Condor plant derzeit für kommendes Jahr keinen konkreten Umzug aus dem T1 in Richtung T3, beobachtet die Entwicklungen jedoch genau, um mögliche Perspektiven zu eruieren", sagte eine Condor-Sprecherin aero.de.
Zwei T3-Flugsteige zum Start aktiv
Fraport nimmt das T3 zu Beginn noch nicht komplett in Betrieb. Der für Günstigairlines konzipierte Flugsteig G werde zwar "zeitgleich mit Terminal" öffnen, zunächst aber "hauptsächlich für Check-ins und die Landseite" genutzt, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte im Frühjahr. "Wir haben für den Anfang genug Kapazität an den Piers H und J."
Der mittlere Flugsteig H wird auf 400 Meter Länge und mit zehn Parkpositionen den Schengen-Verkehr am T3 abbilden. Flugsteig J - 600 Meter lang und ausgestattet mit 14 Gebäudepositionen - ist für den Non-Schengen-Verkehr eingeteilt.
© aero.de, dpa | Abb.: Fraport | 25.12.2025 06:53







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