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Flight-Safety-Fragen belasten das Betriebsklima bei Lufthansa Cargo. Der langjährige Safety Manager bricht mit der Lufthansa-Frachttochter - und erhält Rückendeckung aus dem Kreis der Piloten.
"Wenn ein erfahrener, hochqualifizierter und im Pilotenkorps geschätzter Safety Manager, (...) durch Druck aus dem Amt gedrängt wird, sendet dies ein fatal falsches Signal", kritisieren die Piloten in einem Brandbrief an Konzernvorstand und Lufthansa-Cargo-Aufsichtsrat.
Das Schreiben liegt aero.de vor und ist von 308 aktuellen und früheren Lufthansa-Cargo-Piloten unterzeichnet.
Der "beispiellose Vorgang" werfe "grundlegende Fragen zur Unabhängigkeit der Sicherheitsorganisation" auf, heißt es darin.
Nach Lesart der Piloten ist der Rücktritt des Safety Managers "unter erheblichem Druck seitens des Managements und des Flugbetriebs erfolgt" - und fällt in eine Zeit, in der Cockpitpersonal und Flugbetrieb bei der Beurteilung von Sicherheitsfragen augenscheinlich nicht immer gleicher Meinung sind.
Die Personalvertretung Cockpit hatte Lufthansa Cargo im September beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) in den Senkel gestellt. Die Personalvertreter setzten die Behörde über zwölf aus ihrer Sicht klärungsbedürftige Themenkomplexe mit unmittelbarem Bezug oder Schnittmengen zur Flugsicherheit in Kenntnis, aero.de berichtete.
Lufthansa Cargo sucht Nachfolger
Lufthansa Cargo bemüht sich intern um Schadensbegrenzung. Die Position des Flight Safety Managers werde "sehr zeitnah" nachbesetzt, versicherte Lufthansa Cargo Ops-Vorstand Frank Bauer nun in einem Mitarbeiterinterview. An "Beschaffenheit der Position und den Strukturen in der Flugsicherheit" werde Lufthansa Cargo "keine Änderungen" vornehmen.
Sicherer Flugbetrieb sei für Lufthansa Cargo ein "unverrückbares Grundprinzip", dürfe aber auch nicht "benutzt werden", um "ganz andere Interessen zu verfolgen".
Lufthansa Cargo: Vorwürfe "intensiv geprüft"
Hinsichtlich der Beschwerdepunkte stand Lufthansa Cargo zuletzt nach eigenen Angaben mit dem LBA in Kontakt.
"Flugsicherheit hat für Lufthansa Cargo oberste Priorität", teilte das Unternehmen am Mittwoch gegenüber aero.de mit. "In den letzten Monaten gab es interne Vorwürfe gegen Sicherheitsprinzipien in unserem Flugbetrieb verstoßen zu haben. Das haben wir intensiv intern und extern geprüft. Die erhobenen Vorwürfe haben sich dabei als haltlos herausgestellt."
© aero.de | Abb.: A. Mohl, Lufthansa Cargo | 12.11.2025 09:45







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