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"Wir haben offiziell unser Interesse angemeldet", sagte Vorstandschef Ben Smith am Dienstagabend in einem Telefon-Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit ist der französisch-niederländische Airline-Konzern der erste, der sich öffentlich zu diesem Schritt bekennt.
Die Lufthansa und die British-Airways-Mutter IAG hatten zuletzt ebenfalls grundsätzlich Interesse an TAP signalisiert, sich aber noch nicht festgelegt.
Die portugiesische Regierung hat eine Beteiligung von 44,9 Prozent öffentlich zum Verkauf gestellt. Interessenten können sich bis 22. November anmelden. Weitere 5 Prozent der Anteile sind für Beschäftigte von TAP reserviert, sodass der Staat gut 50 Prozent der Anteile behalten würde.
Bei den Interessenten muss es sich laut Ausschreibung um Fluggesellschaften oder Luftverkehrskonzerne handeln, die in den vergangenen drei Jahren mindestens einen Umsatz von jeweils fünf Milliarden Euro erzielt haben. Wer den Zuschlag erhält, soll nicht nur vom Preis abhängen, sondern auch von den Plänen, die der Käufer für TAP mitbringt. Geeignete Interessenten sollen erste Gebote voraussichtlich bis etwa Anfang April vorlegen. Eine Entscheidung könnte im Sommer fallen.
Air France-KLM würde laut Smith bei einem Einstieg die Marke TAP und das Drehkreuz Lissabon erhalten sowie in das Streckennetz der portugiesischen Airline investieren.
"TAP ist der nächste große Deal in der europäischen Luftfahrt", schrieb Branchenexperte Alex Irving am Dienstag. Er schreibt IAG die größten Chancen auf den Zuschlag zu. Der Konzern, zu dem auch die spanischen Fluglinien Iberia und Vueling gehören, sei auf den Strecken zwischen Europa und Brasilien weniger stark vertreten als Lufthansa und Air France-KLM.
Schon im Jahr 2015 hatte die Regierung TAP mehrheitlich verkauft, übernahm die Airline später aber wieder komplett. Die Airline ist auf den Routen nach Brasilien stark im Geschäft. Insgesamt beförderte TAP im vergangenen Jahr rund 16 Millionen Passagiere. Nach fünf Verlustjahren in Folge schreibt das Unternehmen seit 2022 schwarze Zahlen.
© dpa | 19.11.2025 10:33







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