Tarifkonflikt bei GlobeGround
Älter als 7 Tage

Warnstreik am Berliner Flughafen Tegel hat begonnen

GlobeGround Berlin
GlobeGround, © GlobeGround Berlin

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BERLIN - Im deutschen Luftverkehr kommt es erneut zu Einschränkungen: Am Freitagmorgen hat nach einer kurzzeitigen Ankündigung der Gewerkschaft Verdi ein Warnstreik der Beschäftigten des Bodenpersonals des Dienstleisters GlobeGround am Berliner Flughafen Tegel begonnen. Schönefeld war dagegen nicht betroffen. Der Ausstand begann um 6.00 Uhr und soll dreieinhalb Stunden dauern. Bis etwa 7.15 Uhr waren bereits ein gutes Dutzend innerdeutsche Flüge gestrichen.

Verdi-Verhandlungsführer Jens Gröger sagte der Nachrichtenagentur dpa am Morgen, bereits angekommene Maschinen würden seit 6.00 Uhr nicht mehr entladen. Für den Abflug aufgerufene Maschinen könnten nicht mehr starten, da auch die "Push-back-Fahrer" streiken. Das sind jene Vorfeld-Mitarbeiter, die mit speziellen Transportfahrzeugen die Flugzeuge vom Flugsteig wegziehen.

"Wir werden alles daran setzen, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten", sagte der Sprecher der Berliner Flughäfen, Leif Erichsen, der Nachrichtenagentur dpa. "Im Zweifel lassen sich Einschränkungen aber nicht verhindern." Besonders schwer betroffen waren Reisende, die von Berlin aus internationale Anschlüsse erreichen wollten. So strandeten u.a. ein Geschäftsmann aus Erfurt, der zusammen mit 60 Kunden über Wien nach Zypern und eine Krankenschwester, die ihren Urlaub im indischen Delhi verbringen wollte.

Erst in der vergangenen und in dieserWoche hatten am größten deutschen Airport in Frankfurt die Vorfeldmitarbeiter die Arbeit niedergelegt und so für Flugausfälle und Verspätungen auch in Berlin gesorgt. Das Arbeitsgericht hatte den Streik am Mittwoch schließlich untersagt. Ein geplanter Solidaritätsstreik von Fluglotsen wurde ebenfalls gerichtlich gestoppt.

Mit dem Ausstand in Berlin will die Gewerkschaft Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen für die 1500 Globeground-Beschäftigten machen. Sie kümmern sich in Berlin um die Passagier- und Gepäckabfertigung, kontrollieren das Vorfeld und betanken die Maschinen. Am Streik beteiligten sich laut Verdi bis zu 300 Mitarbeiter.

Verdi fordert für die Globeground-Beschäftigten 4 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Globeground hat nach eigenen Angaben für die unteren Einkommen Tariferhöhungen von bis zu 18 Prozent vorgeschlagen, in höheren Einkommensgruppen aber auch Einschnitte verlangt. Der Ausstand wurde kurzfristig angekündigt, um es dem Arbeitgeber zu erschweren, Ersatzpersonal zu beschaffen.

Fluggästen riet Sprecher Erichsen, sich frühstmöglich an ihre Airline zu wenden und gegebenenfalls umzubuchen. "Wir als Flughafen sind mit mehr Info-Personal vor Ort." Noch sei nicht absehbar, wie viele Flüge wegen des Warnstreiks ausfallen müssten.

Bei dem Bodendienstleister Globeground wollte man sich am Morgen zunächst nicht zu den Warnstreiks äußern. Es gelte zunächst, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, sagte ein Sprecher. Auch zu der Frage, wie Flugpassagiere an ihre Koffer kommen können, konnte er nichts sagen.
© dpa | Abb.: GlobeGround Berlin, Symbolbild | 02.03.2012 07:08

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Beitrag vom 02.03.2012 - 22:46 Uhr
@MD 11: Ich bin im großen und ganzen voll gegen den Streik der GdF, weil hier überzogene und vor allem völlig irrsinnige Forderungen für so manche Stelle gefordert werden.
Des weiteren soll es auch Menshen geben, die versuchen sich über die Umstände die zum Streik führen zu informieren. So fand ich es angemessen dass die Fluglotsen streiken wollten, weil hier z.B. der springende Punkt war, dass die Arbeitsbedingungen sich gravierend verschlechtern hätten sollen.

Bei Teilen der jetzt streikenden find ich die Forderungen ansatzweise ok. Dass die Vorfeldkontrolleure auf das Münchner Niveau wollen ist legitim. Die Jungs könnten sich aber auch einfach mal in München beweben.
Dass aber auch andere Sparten, wie im nachfolgendne Artikel dargestellt, deutlich mehr wollen ist in meinen Augen nicht ok, vor allem wenn man liest was teilweise die Anforderungen sind und was die dafür wollen!

 http://www.aero.de/news/Fraport-bekommt-Rueckendeckung-von-Flughafen-Muenchen.html
Beitrag vom 02.03.2012 - 21:58 Uhr
Die GdF fordert sehr hohen Entgeltsteigerungen. Sie vermeidet es bisher, diese Forderung zu begründen. Fraport wird so zum Ausbeuter abgestempelt und ver.di vorgeführt.
Da die GdF-Leitung nicht ganz dämlich sein dürfte, hat sie mit diesen Reaktionen gerechnet. Sie weiß auch, daß die in ver.di organisierten Arbeitnehmer ihre Tätigkeiten mt denen der GdFler vergleichen Die handwerklichen Fehler der GdF vwundern mich. Oder ist die F in Revision gegangen?
Keiiner stellt hier berechtigte Forderungen in Frage. Ich sehe z. Z. Fraport nicht als Ausbeuter, was durchaus ein Vorurteil ist, weil ich letztlich keine entsprechende Daten habe.

Wenn ver.di nicht Piloten vertreten kann (bzw. Gewerkschaften meist keine ATler vertreten), hat sich die GdF mit diesem Bereich verhoben...

.
Beitrag vom 02.03.2012 - 16:36 Uhr
Hallo,

nur mal der Ordnung halber an AERO: GG hat nichts mit dem Jet A-1 Geschäft zu tun....

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