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Boeing plant Luftschiff für Lastentransport

ST. LOUIS (dpa) - Der US-Konzern Boeing will sechs Jahre nach dem spektakulär gescheiterten deutschen CargoLifter-Projekt ein Luftschiff zum Transport schwerer Lasten bauen. Die Kombination aus Luftschiff und Hubschrauber soll 40 Tonnen schwere Lasten bis zu 320 Kilometer weit ohne Auftanken befördern können. Der Start sei für etwa 2012 geplant, teilte Boeing am Dienstag in St. Louis (Missouri) mit. Partner ist die private kanadische Firma SkyHook International, die das Patent besitzt.



In Deutschland waren 2002 die Pläne des Unternehmens CargoLifter für ein Fracht-Luftschiff unter großem Aufsehen geplatzt. Die Gesellschaft musste zwei Jahre nach ihrem im Mai 2002 erfolgten Börsengang Insolvenz anmelden. Zehntausende Kleinaktionäre hatten in die Vision zum Bau des weltgrößten Lasten-Luftschiffs in Brandenburg investiert und ihr Geld verloren.

Der CargoLifter sollte mit 260 Metern Länge und einer Nutzlast von bis zu 160 Tonnen um einiges größer werden als das nun von Boeing geplante Luftschiff. Die Amerikaner planen einen 92 Meter langen Transporter. Er soll mit Helium-Gas gefüllt werden, das leichter ist als Luft. Vier Rotoren mit Helikopter-Technik sollen das Luftschiff antreiben. Die Fracht hängt an Seilen. Mögliche Einsatzgebiete sind entlegene Regionen ohne ausgebautes Straßennetz - etwa Kanada und Alaska mit seinen Öl- und Gasreserven.

Die Liste der Interessenten sei bereits lang, sagte Pete Jess, Präsident von SkyHook mit Sitz im kanadischen Calgary (Provinz Alberta). Boeing will zunächst zwei der Luftschiffe vom Typ JHL-40 (Jess Heavy Lifter) bauen und entwickeln.

Bereits im Einsatz ist der in Deutschland gebaute Zeppelin NT der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH in Friedrichshafen. Erst kürzlich verkaufte das Unternehmen sein viertes Luftschiff in die USA für Touristenflüge und Werbeaktionen über San Francisco. Auch Boeing- Konkurrent Lockheed Martin entwickelte einen Prototypen.
© dpa | Abb.: The Boeing Company | 09.07.2008 08:32

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Beitrag vom 31.10.2008 - 07:59 Uhr
Der europäische Markt hat nicht geschlafen. Meines Wissens gab es nicht nur bei Cargolifter, sondern auch bei Zeppelin ähnliche Ideen. Auf Grund vom dem CL scheitern fehlt es an Investoren für weitere Projekte.

Ich glaube nicht an ein comeback, da die Vehicle nur Wetterabhängig genutzt werden können. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Flughöhe bei entsprechend hoher Fracht.
Nicht geflogen wird, wenn

- die Wolkenuntergrenze unter 400m sinkt
- die Sicht weniger als 5km beträgt
- Nebel, Hagel oder Schneefall herrschen
- Gewitter oder Gewitterwarnung vorhergesagt sind
- Passagierflüge werden bis zu einer Windstärke von ca. 30 km/h durchgeführt. Zum Wohle der Fluggäste werden bei höheren Windstärken die Flüge eingestellt.

Quelle: http://www.zeppelinflug.de


Nischenmarkt, wirtschaftlich uninteressant.



Nächstes Jahr findet wieder die AERO in Friedrichshafen statt. Da kann man das Luftschiff beim starten und andocken gleich mehrmals täglich beobachten.
Beitrag vom 09.07.2008 - 14:20 Uhr
das Scheitern von Cargolifter lag nicht an den bösen Managern auf die ja gerne immer geschimpft wird. Es gab ganz andere Gründe, da hat Gebrüder Wright schon ins richtige Horn gestossen.

Was ich damals noch mitbekommen habe soll es sehr große Schwierigkeiten mit der Balance und den Flugeigenschaften wärend der Aufnahme und Entladung von Gütern gegeben haben, wenn ich mich recht erinnere....
Beitrag vom 09.07.2008 - 11:04 Uhr
Genau @Clemi, das sehe ich auch so, und der Europäische Markt verpennt wieder mal die Stunde.

Alles halt ein großer Saustall hier, keine Mitbestimmung hier, und lauter Pfeifen die den Soldaten sogar das Gelöbnis vor dem "Volks" Bundestag verbieten, unglaublich.

Naja es war ja eigentlich ein Berliner Amt, aber trotzdem gab es da bestimmt Rücksprachen mit dem Parlament.

Gruß

P.S. Und noch etwas, zu deinem Einwand @Nighthawk, wie viel CO² könnten man vermeiden werden wenn man solche Transporte besser bewerkstelligt.


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