Zerschlagung
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AIG erwägt Verkauf der ILFC in Einzelteilen

NEW YORK (dpa-AFX) - Der vom Staat vor dem Zusammenbruch gerettete US Versicherer AIG fasst laut einem Pressebericht die Zerschlagung seiner wichtigen Flugzeug-Leasingsparte ILFC ins Auge. Der Konzern erwäge den Verkauf in Einzelteilen, sollte das Geschäft nicht als Ganzes losgeschlagen werden können, schreibt die "Financial Times" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe.



Es gebe zwar weiterhin Gespräche mit drei Konsortien von Finanzinvestoren, doch seien die Fortschritte in den vergangenen Wochen gering gewesen, zitiert das Blatt mit der Sache vertraute Personen. Denn die Interessenten hofften auf bessere Finanzierungsbedingungen von der US Notenbank Fed.

Zu den Bietern zählen Konsortien um die Carlyle Group, die Onex Corporation sowie den Finanzinvestor Terra Firma. Deren Angebote für eine Übernahme der ILFC lagen nach Medieninformationen vom April bei jeweils unter fünf Milliarden US Dollar.

Im Januar wurde der Unternehmenswert der ILFC von Branchenanalysten noch auf acht bis zehn Milliarden US Dollar geschätzt. Für das Jahr 2008 wies die ILFC einen Gewinn nach Steuern von 703,1 Millionen US Dollar aus. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres meldete die ILFC ein Nettoergebnis von 202,9 Millionen US Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von knapp 36 Prozent.

Das Unternehmen ist zur Gegenfinanzierung seines Geschäfts jedoch zwingend auf uneingeschränkten Zugang zu den Kapitalmärkten angewiesen. Durch einen Überbrückungskredit der AIG über 1,7 Milliarden US Dollar konnte die ILFC im ersten Quartal nach hohen Zahlungsabflüssen noch einen Barbestand von 1,36 Milliarden US Dollar ausweisen.

Der hohe Liquiditätsbedarf der Gesellschaft und Risiken der weiteren Geschäftsentwicklung hatten nach Einschätzung von Beobachtern das Bieterverhalten beeinflusst. In Anbetracht geringerer Nachfrage und Überkapazitäten am Markt erhöht sich gegenwärtig zudem der Druck auf Leasingraten und Flottenwerte.

Im ersten Quartal 2009 hat die ILFC 18 neue Flugzeuge von Airbus und Boeing übernommen. Die aktuelle Leasingflotte umfasst 972 Maschinen. Die ILFC hat Aufträge über 150 weitere Flugzeuge zur Auslieferung bis in das Jahr 2019 hinein platziert.

Allein 30 neue Maschinen werden noch im laufenden Jahr erwartet. Im ersten Quartal hatte die ILFC keine neuen Aufträge mehr vergeben.

Mit 74 bestellten Einheiten entfällt fast die Hälfte des bestehenden Vergabevolumens auf die Boeing 787. Die ILFC geht davon aus, mit zwei Jahren Verspätung im ersten Quartal 2012 ihre erste 787 zu erhalten. Die Auslieferungen im Programm sollten nach ursprünglicher Planung im Jahr 2017 abgeschlossen werden.

Der ILFC liegen bereits Leasingvereinbarungen über 31 787 vor, die von den Kunden aber noch rückgängig gemacht werden könnten.

Notenbankkredite für ILFC

Der Staat hält rund 80 Prozent an Muttergesellschaft AIG. Die Notenbank hatte den einst weltgrößten Versicherer im vergangenen Jahr aus Angst vor einem Kollaps mit weltweiten Folgen gestützt. Bisher summieren sich die Finanzhilfen auf rund 180 Milliarden US Dollar. Um das Geld zurückzahlen zu können, trennt sich AIG von Randsparten, Tochtergesellschaften und Immobilien rund um den Globus.

Laut "Financial Times" hat AIG bereits vor Längerem bei der Notenbank um weitere Kredite über fünf Milliarden US Dollar für die ILFC angefragt. Dieses Kreditvolumen sei den an dem Flottenfinanzierer interessierten Finanzinvestoren jedoch zu gering gewesen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: The Boeing Company | 04.06.2009 15:09


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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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