Alternativer Treibstoff
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Air New Zealand stellt Ergebnis aus Testflug vor

WASHINGTON D.C. - Der Einsatz von Biobrennstoffen kann während eines zwölfstündigen Langstreckenfluges rund 1,4 Tonnen Treibstoff sparen. Dieses Ergebnis brachte der Air New Zealand Boeing 747-400 Testflug Ende Dezember letzten Jahres. Bei diesem war das Flugzeug mit einer Mischung betankt, die zu jeweils 50 Prozent aus Öl von nachhaltig kultivierten Jatropha-Pflanzen und herkömmlichem Jet A1-Treibstoff bestand.



David Morgan, Air New Zealand General Manager Airline Operations und Chefpilot, legte das Resultat der wissenschaftlichen Auswertungen des Biotreibstoff-Testfluges der Airline vom 30. Dezember 2008 auf einer Konferenz für umweltverträglicheres Fliegen in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. vor.

Der Flug mit dem bislang höchsten Anteil an Biotreibstoff im Tank war eine gemeinsame Initiative von Air New Zealand mit dem Flugzeug-Hersteller Boeing, dem Triebwerk-Produzenten Rolls-Royce und Honeywell UOP mit dem Ziel der Erforschung und Entwicklung umweltfreundlicherer Treibstoffe.

Das Programm umfasste umfangreiche Tests von Triebwerk und Fluggerät am Boden wie in der Luft. Dabei wurde die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Biotreibstoffs auf verschiedenen Flughöhen und unter unterschiedlichen Konditionen intensiv untersucht.

Ein gemeinsam von Air New Zealand, Boeing und Rolls-Royce herausgegebener Bericht analysiert die während des Fluges gesammelten Daten und bestätigt, dass ein Gemisch mit Anteilen von bis zu 50 Prozent Biotreibstoff das Potential hat, als Drop-In-Ersatz von Jet A1 genutzt zu werden. Bevor diese Erkenntnis im Flugalltag umgesetzt werden kann, unterliegt sie einer strengen Bewertung durch Branchenexperten sowie einem Genehmigungsverfahren.

Ein weiteres Ergebnis der Testreihe ist, dass Biotreibstoff durch bessere Verbrennungs-Merkmale einige Vorteile im Vergleich zu Jet A1 Kerosin aufweist:

· Der Einsatz des von Air New Zealand genutzten Biotreibstoff-Gemischs würde den Verbrauch während des zwölfstündigen Fluges einer Boeing 747-400 über eine Entfernung von 5.800 Seemeilen (circa 10.740 Kilometer) um 1,2 Prozent reduzieren.

· Dies bedeutet eine Sprit-Ersparnis von 1,43 Tonnen und 4,5 Tonnen weniger CO2- Ausstoß auf dieser Flugdistanz.

· Bei kürzeren Entfernungen ergäbe der Einsatz von fünfzigprozentigem Biotreibstoff-Gemisch ein um ein Prozent verbessertes Verbrennungsverhalten. Insgesamt könnte damit gegenüber rein aus Erdöl gewonnenem Treibstoff der Ausstoß von Treibhausgasen um 60 bis 65 Prozent gesenkt werden.

Der Report unterstreiche, dass durch die Zusammenarbeit von Raffinerie-Gesellschaften, Flugzeug-Herstellern, Triebwerk-Fabrikanten und Fluggesellschaften eine größere Nachhaltigkeit bei Flugreisen erzielt werden kann, teilte Air New Zealand in einer Stellungnahme mit. Die Veröffentlichung der Ergebnisse solle jetzt die laufenden Zertifizierungs-Verfahren für den Einsatz von Biotreibstoffen nach dem Drop-In-Prinzip als Alternative zu Jet A1 beschleunigen.
© Air New Zealand, aero.de | Abb.: world-of-aviation.de / Bjoern Schmitt Aviation Photography | 21.06.2009 18:07

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Beitrag vom 21.06.2009 - 22:24 Uhr
Ich hoffe auch das dieses Treibstoffgemisch alle Prüfungen und Untersuchen besteht damit es ziemlich schnell zum Alltag im Flugverkehr wird, denn eins ist sicher das Erdöl geht zu ende in spätestens 5 Jahren wird das Fass Rohöl bei über 200 US-$ liegen und der Flugverkehr hat zur Zeit keine alternative Antriebe also: keep the fingers crossed
Beitrag vom 21.06.2009 - 20:39 Uhr
Sounds very promising, they shoul'd start asa to convert all the J-1 Fuel!
Beitrag vom 21.06.2009 - 18:31 Uhr
Schönes Thema und ich hoffe dass das Interesse nicht nur aus kommerzieller Sicht weiter steigen wird. Vielleicht erleben wir noch ein CO2 neutrales Fluggerät :) . Umweltbewusstsein und geringe Abhängigkeit von Mineralölherstellern sollte eigentlich viel mehr Airlines, Triebwerkshersteller und natürlich die Hersteller der Fluggeräte an einen Tisch bringen.


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