Schwerer volkswirtschaftlicher Schaden
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GdF positioniert sich gegen Nachtflugverbot in Frankfurt

FRANKFURT/M. - Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GDF) hat gegen ein mögliches Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt Stellung bezogen. Es sei für die GDF "völlig unverständlich, wie ernsthaft daran gedacht werden kann, den Frankfurter Flughafen freiwillig künftig vom weltweiten Luftfrachtverkehr abzukoppeln", teilte die Gewerkschaft am Wochende in einer Stellungnahme mit.



Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel hatte im August entschieden, dass die Nachtflüge nach dem Ausbau des Flughafens um eine vierte Piste aus Lärmschutzgründen massiv eingeschränkt oder ganz verboten werden müssen. Zuvor waren im Planfeststellungsverfahren 17 Flüge in der Kernnacht zwischen 24.00 und 5.00 Uhr erlaubt worden.

Die GdF wies darauf hin, dass Frankfurt in der weltweiten Rangliste der Cargo Flughäfen aktuell auf Rang 8 liegt. Im Jahr 2008 wurden mehr als 2,1 Millionen Tonnen Luftfracht in Frankfurt umgeschlagen. Der Luftfrachtbereich wuchs in den vergangenen Jahren in Frankfurt stark überproportional.

Hahn keine Alternative

Die zentrale Lage innerhalb Europas sei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Frankfurts Flughafen. Etwa 60 Prozent der Luftfracht werde in Passagierflugzeugen von und zu den Hubs transportiert. Eine Verlagerung des Cargo-Umschlags nach Hahn sei daher keine Alternative.

Ein totales Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen sowie die daraus resultierende Abwanderung nahezu der gesamten Luftfrachtbranche, wäre nicht nur ein schwerer Schlag für den Flughafen selber, sondern würde auch der gesamten Rhein-Main-Region sowie dem Wirtschaftsstandort Deutschland in erheblichem Maße schaden, argumentiert die GdF.



© aero.de | Abb.: Fraport AG | 07.09.2009 08:49

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Beitrag vom 08.09.2009 - 13:18 Uhr
Stimmt, aber beides sind Unternehmen bzw. Organisationen, denen man im Luftfahrtbereich doch eine gewisse Kompetenz zutraut.

Man kann einen Frachtknoten nicht einfach "verlegen", wie es sich mancher Politiker oder Umweltverband jetzt vielleicht vorstellt.

Alles, was an Fracht im Belly eines Passagierflugzeugs nach Frankfurt kommt, müsste erst per LKW oder Bahn umgeschlagen werden, bevor es weiter transportiert wird. Luftfracht ist inzwischen ein eng synchronisiertes System, in dem man nicht einfach nach Belieben rumschrauben kann.
Beitrag vom 07.09.2009 - 22:06 Uhr
LH-Cargo wie auch die GdF haben bis jetzt noch keine detaillierten und fundierten, von unabhängigen Dritten verifizierten Berechnungen für Ihre Behauptungen vorgelegt. Das wäre das mindeste, was man erwarten kann damit man im Gespräch bleibt.


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