Wiener Flughafen-Chef Herbert Kaufmann vor Rücktritt

WIEN - Wie das österreichische Wirtschaftsmagazin FORMAT unter Berufung auf informierte Kreise in seiner nächsten Ausgabe berichtet, wird der Chef des Wiener Flughafens Herbert Kaufmann Anfang April das Unternehmen verlassen. Das wird im Rahmen einer am 22. März anberaumten Sitzung des Aufsichtsrats bekannt gegeben. Der von der Flughafen Wien AG wiederholt dementierte Rücktritt sollte ursprünglich bereits bei der Aufsichtsratssitzung am 17. Februar verlautbart werden.

Herbert Kaufmanns Vertrag wurde erst im September 2009 bis zum Jahr 2014 verlängert. Laut FORMAT bekommt Kaufmann seinen Vertrag größtenteils ausbezahlt, eine Abfindung wird es aber keine geben."

Der erst letzten Sommer in den Vorstand berufene Ernest Gabman und Gerhard Schmid bleiben Flughafen-Chefs, allerdings werde es künftig keinen Vorstandssprecher mehr geben. Kaufmanns Agenden werden großteils von Gabmann übernommen.

Kostenexplosion bei Skylink-Terminal

Hintergrund des Vorstandsumbaus sind die Vorgänge rund um das im Bau befindliche Skylink-Terminal. Nach einer Kostenexplosion der bei Baubeginn auf rund 400 Mio Euro veranschlagten Bausumme auf derzeit gut 890 Mio Euro, kam es im Herbst zu einem generellen Baustop und einer Neuauschreibung des Projekts. Vor Kaufmann musste bereits im Frühjahr 2009 das für die Projektdurchführung verantwortliche Vorstandsmitglied Christian Domany den Hut nehmen.

Nach einer Reorganisation und Neuauschreibung des gesamten Projekts soll im Frühjahr mit dem Weiterbau begonnen werden. Mit der Fertigstellung wird inzwischen nicht mehr vor Sommer 2012 gerechnet. Das in seiner ersten Ausbaustufe für 15 Millionen Jahrespassagiere konzipierte Star Alliance Terminal sollte ursprünglich bereits zur Fußball-Europameisterschaft im Juni 2008 in Betrieb gehen.