Beitritt mit Spannungen
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Air Berlin ist Vollmitglied der Allianz oneworld

Mehrdorn
BER-Chef Hartmut Mehdorn, © Air Berlin

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BERLIN - Air Berlin ist seit heute (Dienstag) Vollmitglied der Airlineallianz oneworld. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft fliegt ab jetzt im Bündnis mit Branchengrößen wie British Airways, American Airlines, Japan Airlines und Qantas. Auch die Air Berlin Tochter NIKI wird an das oneworld-Netz angebunden. Sie trat der Allianz als angeschlossenes Mitglied bei. Der Beitritt der Air Berlin wurde seit Juli 2010 vorbereitet und von British Airways begleitet.

 "Die oneworld-Mitgliedschaft ist ein wichtiger Schritt für Air Berlin", sagte Air Berlin Vorstandschef Hartmut Mehdorn. "Sie wird unsere Wettbewerbsfähigkeit erheblich steigern und ermöglicht es uns, unseren Fluggästen gemeinsam mit unseren Partnern (...) ein globales Streckennetz anzubieten."

Im Vorlauf zum heutigen Beitritt ging Air Berlin bereits Codeshare-Abkommen mit oneworld-Mitgliedern ein. Die unter Joachim Hunold begonnene Integration in den Airlineverbund startet allerdings unter schwierigen Vorzeichen.

Der im Januar vollzogene Einstieg der Golfairline Etihad bei den Berlinern belastet das Verhältnis des Neumitglieds zu anderen oneworld-Größen. British Airways-Chef Willie Walsh hatte die Aufnahme der Air Berlin Group vor allem deshalb vorangetrieben, um seiner Allianz mehr Gewicht im kontinentaleuropäischen Markt zu geben.

Walsh will den neuen Hauptstadtflughafen BER als oneworld-Hub positionieren. In Berlin entsteht mit dem neuen Flughafen auch neue Kapazität für internationale Langstrecken, die oneworld am ausgelasteten Drehkreuz von London Heathrow fehlt.

Die seit ihrer Insolvenz 2010 eng in die oneworld-Strukturen eingebundene Japan Airlines soll BER langfristig als Tor zu Europa nutzen. Im Februar unterzeichneten Japan Airlines und Air Berlin bereits ein Codeshare für die Anschlussstrecke Berlin - Frankfurt.

Walsh feilt zudem an der Aufnahme von Malaysia Airlines in das Bündnis. Auch Malaysia Airlines soll in Europa dann schwerpunktmäßig Berlin anfliegen und ihrerseits oneworld-Passagiere im Verbund mit AirAsia auf ihre Asiennetze verteilen.

Die Verflechtung mit Etihad stellt für Mehdorn dennoch keinen Interessenkonflikt dar. Die strategische Partnerschaft mit Etihad eröffne Air Berlin "einzigartige Möglichkeiten für die Zukunft", schwärmte der Manager im Januar. Über den Etihad-Hub in Abu Dhabi sei Air Berlin in der Lage, "hervorragende Anschlussverbindungen zum Beispiel nach Asien und Australien anzubieten."

Die Partnerschaft mit Air Berlin gibt Etihad - als einziger Airline aus der Region - im Gegenzug breiten Zugang zu Anschlussverbindungen innerhalb Europas. Genau diesen erweiterten Marktzugang suchten die großen Allianzen für ihre Wettbewerber vom Golf stets zu verhindern.
© aero.de | Abb.: Air Berlin | 20.03.2012 14:05

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Beitrag vom 22.03.2012 - 08:24 Uhr
...der könnte aber genauso gut in MUC oder VIE liegen, die beide nochmals näher aus AUS sind als BER. Außerdem ist AB/Niki in VIE ja auch nicht so schlecht aufgestellt.
Im letzten Jahr ist BER um 1,5 Mio. Lokalpassagiere gewachsen. MUC um 800.000 und FRA um 500.000. Wobei man bei den Vorgaben aus 2010 bei MUC und FRA kaum noch von Wachstum sprechen kann. Warum sollte man bewusst teure Umsteiger produzieren?
Beitrag vom 22.03.2012 - 02:02 Uhr
...der könnte aber genauso gut in MUC oder VIE liegen, die beide nochmals näher aus AUS sind als BER. Außerdem ist AB/Niki in VIE ja auch nicht so schlecht aufgestellt.
Beitrag vom 22.03.2012 - 00:55 Uhr
Naja. Zu dem Artikel ist nicht mehr viel zu sagen: Uralt und längst überholt.
Seit erscheinen des Artikels hat Qantas seine Flüge nach LHR halbiert, das Argument für BER zieht also nicht mehr.
Kein Wunder bei der Kapazität, die die Golfairlines aus Europa nach Australien absaugen. Zuletzt auch Etihad zusammen mit Virgin Australia. Deutschland ist mit rund 30.000 AUS-Paxe ein Minimarkt, mit europaweiten Zubringern sieht das aber gleich anders aus. FRA ist da ein relativ bescheidener Quellmarkt, BER hingegen ein geographisch sehr günstig gelegener OW-Verteiler.

Einige exLauda-Granden weinen ja jetzt noch über die vertane Chance in Zentraleuropa einen weiteren AUS-Verteiler aufzubauen


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