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Kritisch könne es in einem Radius von 15 Kilometern um Radaranlagen und sogenannte UKW-Drehfunkfeuer werden. Diese senden Signale für die Positionsbestimmung von Flugzeugen. Eine Windkraftanlage kann Herrmann zufolge die Signale stören und dazu führen, dass das Flugzeug vom Kurs abkommt. Im vergangenen Jahr hatte das BAF deshalb zehn Prozent der Anträge zum Bau einer Anlage abgelehnt.
"Wir sind keine Verhinderer der Energiewende, wie uns gelegentlich vorgeworfen wird", versicherte Herrmann. "Wir sind für die Sicherheit im Luftverkehr verantwortlich." Da es schon sehr viele Windräder in der Nähe von Navigationsanlagen gebe und der begehrte Raum begrenzt sei, würden künftig wahrscheinlich mehr Bauvorhaben abgelehnt.
Im Radius von 15 Kilometern um Radaranlagen und UKW-Drehfunkfeuer dürfen Windräder nur mit Zustimmung des BAF gebaut werden. Anträge würden aber nicht pauschal zurückgewiesen, betonte der Pressesprecher der Deutschen Flugsicherung, Axel Raab. "Es wird im Einzelfall geprüft." Entscheidend seien Standort, Höhe und Anzahl der Windräder. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erstellt Gutachten, auf deren Basis das BAF über den Bau neuer Windkraftanlagen entscheidet.
Die DFS betreibt bundesweit 157 Navigationsanlagen, die mit elektromagnetischen Wellen arbeiten. Steht ein Windrad in der Nähe, kann es sein, dass die Wellen von dessen metallischen Oberflächen reflektiert werden. "Das Flugzeug erhält quasi zwei Signale", erklärte Raab. "Diese überlagern sich und addieren sich zu einem falschen Signal. Dann fliegt das Flugzeug unter Umständen falsch."
© dpa-AFX | 13.09.2013 08:28
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