Cockpit annulliert Streik
Älter als 7 Tage

Lufthansa erwartet Normalbetrieb in Frankfurt

Lufthansa Boeing 747-8
Lufthansa Boeing 747-8, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Lufthansa-Fluggäste können aufatmen: Nach der Absage des Piloten-Streiks erwartet die Airline am Dienstag einen normalen Flugbetrieb. Lediglich die Passagiere von sieben Flügen, deren Startzeit vorverlegt wurde, müssten früher am Flughafen sein, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Morgen.

Die neuen Abflugzeiten seien nicht nochmals geändert worden, weil dies zu Verwirrungen geführt hätte. "Alle anderen Flüge starten nach dem ganz normalen Flugplan", sagte der Sprecher.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte am Montagabend überraschend einen für Dienstag geplanten Streik am Frankfurter Flughafen abgesagt. Cockpit begründete die Streikabsage am Montagabend damit, neue Gespräche mit der Airline anzupeilen. Bei dem Tarifkonflikt geht es um Regelungen zum Vorruhestand der Piloten.

Die Vereinigung Cockpit hatte ursprünglich geplant, am Dienstag zwischen 9.00 und 17.00 Uhr Langstreckenflüge ab Frankfurt zu bestreiken. Die Lufthansa hatte aber angekündigt, sämtliche 40 betroffenen Verbindungen stattfinden zu lassen. Lufthansa hatte bereits an vorangegangenen Streiktagen frühere Piloten, die nun im Management arbeiten, und Freiwillige in ungenannter Zahl eingesetzt.

VC-Sprecher Jörg Handwerg sprach von einem "modifizierten Angebot" der Lufthansa zum Vorruhestand der Piloten. Dieses sei "diskussionswürdig". Die Tarifkommission der Pilotengewerkschaft habe noch für diese Woche neue Gesprächstermine angeboten. "Ob es gelingt, die Arbeitskampfmaßnahmen dauerhaft abzuwenden, ist derzeit noch nicht absehbar", teilte VC zugleich mit.

Angesichts der Piloten-Streiks fordert die Fluggesellschaft eine Bündelung von Tarifverhandlungen in volkswirtschaftlich sensiblen Verkehrsbereichen. "Wir respektieren natürlich das Streikrecht", sagte Lufthansa-Passage-Vorstand Karl Ulrich Garnadt der "Rheinischen Post". "Es gibt aber in der Verkehrswirtschaft Bereiche, die so sensibel sind, dass Streiks dort der gesamten Volkswirtschaft massiv schaden."

Die Lufthansa hatte bereits am Mittag ihr Angebot an die Pilotengewerkschaft konkretisiert. Sie legte komplexe Berechnungen vor, nach denen die einzelnen Piloten in den Vorruhestand treten könnten. Von ihren grundsätzlichen Forderungen nach einem späteren individuellen Eintritt (60 statt 55) sowie einer Anhebung des durchschnittlichen Eintrittsalters (von 58 auf 61) wich die Lufthansa laut ihrer Mitteilung aber nicht ab.

Seit April vier Streikwellen

Die Pilotengewerkschaft will die Übergangsversorgung auf dem heutigen Stand beibehalten. Derzeit gehen die rund 5400 Piloten und Co-Piloten im Schnitt mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand - also sechs Jahre vor dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze.

Seit April hat die VC in vier Streikwellen bei Lufthansa und ihrer Tochter Germanwings rund 4300 Flüge ausfallen lassen, die Reisepläne von über 480.000 Menschen durcheinandergebracht und dem Unternehmen Millionenverluste zugefügt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 16.09.2014 08:13

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Beitrag vom 17.09.2014 - 18:35 Uhr
Ganz einfach gesagt, die VC interessiert nicht ob sie mir meinen Urlaub versaut wird, und ich habe kein Verständniss für Streiks die mich direkt oder indirekt betreffen.
Beitrag vom 17.09.2014 - 11:06 Uhr
@seven4seven,

Du zahlst in eine Versicherung ein und plötzlich werden die Bedingungen nach den Vorstellungen des Versicherers geändert. Für Dich ist das also ganz normal.
Du hast mit Deinem neuen Arbeitsvertrag auch eine wichtige Versicherung mit unterschrieben. Dein Arbeitgeber sagt nach ein paar Monaten, dass er nicht weiss, wie mit dieser Versicherung umzugehen ist... ganz normal für ein "grosses" Unternehmen in D?

Dieser Beitrag wurde am 17.09.2014 11:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.09.2014 - 10:10 Uhr
Der normale Bürger denkt nur: ganz schön abgehoben die Lufthansa-Piloten...ich werde zukünftig Lufthansa meiden.


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