"Streng genommen pleite"
Älter als 7 Tage

South African Airways löst A340-600 Teilflotte auf

JOHANNESBURG - South African Airways Interimschef Nico Bezuidenhout setzt seine Airline auf Diät. Durch die Einstellung unrentabler Strecken und eine Auflösung der Airbus A340-600 Teilflotte könne South African Airways kurzfristig 118 Millionen US Dollar sparen, sagte Bezuidenhout in einem Interview.

Ein schwacher Rand, die Ebola-Krise und versäumte Sparanstrengungen in der Vergangenheit setzen dem südafrikanischen Star Alliance-Mitglied derzeit gehörig zu.

Die für Staatsbeteiligungen verantwortliche Ministerin Lynne Brown hatte South African Airways im Oktober als "streng genommen pleite" bezeichnet und die Einstellung eines Sanierungsexperten verfügt. Am 07. November wurde Bezuidenhout an die Spitze der Unternehmensführung berufen.

South African Airlines Airbus A340-600
South African Airlines Airbus A340-600, © Airbus S.A.S.

"Das ist alles sehr herausfordernd", sagte Bezuidenhout mit Blick auf seine Aufgaben. Der Manager hatte am 10. Dezember eine erste Blaupause zur Sanierung der Konzernfinanzen beim südafrikanischen Verkehrsministerium eingereicht. Viele Details drangen bisher nicht an die Öffentlichkeit.

Alleine im Netzwerk sehe er aber ein Einsparpotenzial von rund 45,6 Millionen US Dollar, sagte Bezuidenhout. Weitere 27,4 Millionen US Dollar Kosten könnten in der Flotte durch restrukturierte Leasingverträge gesenkt werden.

South African Airways werde den Betrieb ihrer sprithungrigen A340-600 einstellen, die das Unternehmen zu Konditionen lease, "als wenn es eine hohe Nachfrage (nach diesem Muster, Red.) gibt", erklärte Bezuidenhout. Sein gechasster Vorgänger Monwabisi Kalawe wollte noch in neue Triebwerke für die Vierstrahler investieren.

South African Airways soll ab 2017 Neugerät in Gestalt der Boeing 787 und des Airbus A350 erhalten. Um die Zeit bis dahin ohne die A340-600 zu überbrücken, sieht sich Bezuidenhout nach Leasingalternativen um. In einem angepassten Netzwerk könnten gebrauchte Boeing 777-300ER oder Airbus A330 die Teilflotte ersetzen.
© Bloomberg News | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 26.11.2014 11:18

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Beitrag vom 30.11.2014 - 10:52 Uhr
"Wie im Text beschrieben, wusste man das aber eben nicht vorher. Mit dem Personalwechsel kam auch eine kurzfristiger Strategiewechsel."

Solange SAA im Staatsbesitz ist, wird kein Strategiewechsel kommen. Ein Strategiewechsel bedeutet unpopolaere Entscheidungen, welche unter einer ANC gefuerhten Regierung mit Sicherheit nicht vollzogen werden.

Die Lage, in welcher sich SAA befindet, ist nicht mit wirtschaftlichen Argumenten zu begruenden, sondern rein politisch. Andere Beispeile finden sich mit Eskom, Telkom, Transnet, etc.

Ob Bezuidenhout es richten wird/kann, bezweifele ich stark, da er nicht handeln kann wie er will/muss. Einige Fluglinien von SAA sind auf draengen der Regierung eingefuehrt worden, wohlwissend das sie Verlust bringen.
SAA stand in der Vergangenheit schon mehrere Male nahe am aus und nur Zahlungen von der Regierungen verhinderten das aus dieser Airline in letzter Sekunde.
Das einzige was SAA retten kann, ist die Privatisierungen. Diese wird nicht stattfinden, da es mit Arbeitplaetzenverlusten verbunden ist. Man schaue nur mal auf das Verhaeltnis Angestellte zu Flugzeugen und vergleiche es mit anderen Airlines. Dann sieht man sofort, wo das eigentliche Problem liegt.

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Beitrag vom 28.11.2014 - 10:16 Uhr
Wenn man schon vorher weiß,dass man die A340-600 ausflottet,hätte man [...]

Wie im Text beschrieben, wusste man das aber eben nicht vorher. Mit dem Personalwechsel kam auch eine kurzfristiger Strategiewechsel.
Beitrag vom 28.11.2014 - 02:26 Uhr

Geringeren Kapitalkosten steht andereseits ein höherer Wartungsaufwand gegenüber. Bei guter Auslastung und ordentlichen Ticketpreisen mag das alles noch gehen. Wo der Wettbewerb intensiv tobt dagegen nicht.

Ihre Aussage verstehe ich nicht; können Sie das noch mal anders erläutern ?

Die A340-600 sind etwa 10-12 Jahre alt. Teilweise oder sogar erheblich bereits abgeschrieben. Zudem waren zu diesem Zeitpunkt die Preise generell niedriger als heute. Bei CFK-Fliegern sind sie jetzt sogar deutlich höher.

Wenn man die jetzt in die Wüste schickt (weil man sie garnicht oder nur schlecht verkaufen kann) hat man sofort niedrigere Verbrauchskosten. Muss dafür aber viel mehr Geld auf den Tisch legen bzw. in diesem Fall eher finanzieren was die Zinsbelastung deutlich erhöht. Deshalb sprach ich bei A346 von niedrigeren Kapitalkosten.

Das 4 Triebwerke (auch wenn sie etwas kleiner sind) mit dem gesamten Umfeld wie Elektr. Leitungen und Treibstoffverbindungen in der Wartung teurer kommen als 2 Triebwerke liegt auf der Hand.

Das man mit dem Gerät auch Geld verdienen kann ist richtig. Aber dazu muss man gute Auslastung und hohe Preise erzielen. Wo ist das noch der Fall?

Die Präzisierung erklärt Ihre Aussage .
In die absehbare Zukunft hinein kennen die Ölpreise nur eine Richtung : Nach Süden !
Daher ist die Diskussion, so klar sie den Nachteil der Quadjets ggü den Twinjets besingt , obsolet !
Die Handlungsempfehlung ist für LH jetzt : Fuelpreis für die 346 absichern und weiterfliegen !


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