Geschäftsjahr 2014
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Pensionen und Streiks belasten Lufthansa – Keine Dividende

Lufthansa in München
Lufthansa in München, © Werner Hennies, FMG

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FRANKFURT - Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2014 will die Lufthansa ihren Aktionären die Dividende streichen. Nach deutscher Rechnungslegung (HGB) flog Europas größter Luftverkehrskonzern vergangenes Jahr 732 Millionen Euro Verlust ein, wie er am Freitag mitteilte.

Laut Finanzchefin Simone Menne dürfte es das höchste Minus seit mindestens zehn Jahren gewesen sein. 2013 standen noch 407 Millionen Euro Gewinn in den Büchern.

Weil eine Ausschüttung an die Aktionäre durch das HGB-Ergebnis gedeckelt ist, solle die Dividende ausfallen, schlägt der Vorstand vor. 2013 hatten die Anteilseigner zum Ärger der Piloten noch 45 Euro-Cent je Aktie erhalten. Und bei entsprechenden Ergebnissen will die Lufthansa ihre Eigentümer laut Menne künftig auch wieder am Gewinn beteiligen. Nach der Mitteilung sackte die Aktie aber erst einmal um fünf Prozent ab.

Absicherung belastet

Neben Streikkosten von 232 Millionen Euro zogen vergangenes Jahr höhere Pensionslasten die Airline in die roten Zahlen. Den mit Abstand größten Batzen machten aber Absicherungsgeschäfte gegen schwankende Treibstoffpreise aus. Weil sich Kerosin in den vergangenen Monaten überraschend stark verbilligt hatte, entpuppten sich die Absicherungen zum Bilanzstichtag am 31. Dezember als teurer Bumerang - auf lange Sicht werden sie laut der Finanzchefin aber weiterhin einen positiven Effekt für die Lufthansa haben.

Deswegen hält der Dax-Konzern auch an seiner Prognose für 2015 fest und rechnet mit einem operativen Ergebnis deutlich oberhalb von einer Milliarde Euro. Diesen Wert verfehlte die Lufthansa 2014 mit 954 Millionen Euro knapp - doch ohne die Kosten des Pilotenstreiks im November und Dezember hätte sie den angepeilten Wert erreicht.

Konzern will nicht an Investitionen sparen

Trotz des Verlusts will die Lufthansa nicht bei den Investitionen sparen. Zwar überprüfe der Konzern regelmäßig seine Ausgabenplanung, sagte Menne. Sie könne jedoch nicht bestätigen, dass das Unternehmen zum Beispiel georderte Flugzeuge wieder abbestellen werde.

Während das Ergebnis nach der HGB-Rechnungslegung tiefrot ausfiel, sieht es nach den für den Kapitalmarkt relevanten internationalen IFRS-Regeln etwas freundlicher aus: Bei unveränderten 30 Milliarden Euro Umsatz blieben unter dem Strich 55 Millionen Euro Überschuss (Vorjahr: 313 Mio). Der Gewinn pro Aktie sackte von 68 auf 12 Cent.
© dpa-AFX | 20.02.2015 15:12

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Beitrag vom 21.02.2015 - 12:24 Uhr
Ganz naiv und pragmatisch: ich denke, nicht die Lufthansa Mitarbeiter verdienen zu viel Geld, sondern bei unzähligen Airlines verdienen sie deutlich zu wenig. (und nicht nur Airlines!)
Beitrag vom 21.02.2015 - 12:08 Uhr
bei 91,79% Streubesitz ist Delisting mit Aktienmehrheit kaum möglich. Da LH als Daxunternehmen zwangsweise von Fonds gehalten werden muss, würden deren Manager dieser Schnappsidee schnell den Garaus machen. Und am HV Termin 29.4.2015 wird es wohl für das Missmanagement berechtigt die rote Karte geben.
LH GmbH macht immer noch keinen Sinn:

"Anpassung der AG-Statuten entsprechend GmbH-Zweck
Anpassung der Firma (AG » GmbH)
Umbenennung des Gesellschaftskapitals (AK » Stammkapital)"

Aktionäre werden Gesellschafter!

Also schaun wir mal...

Dieser Beitrag wurde am 21.02.2015 12:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.02.2015 - 11:16 Uhr
@stanfield
Die Idee der LH GmbH ist super, weil sie Dir auf einen Schlag jede Menge Auflagen nimmt und Dir viel unternehmerische Freiheit zurückgibt.
Allerdings ist ein De-Listing nicht so einfach; bei der Umwandlung in eine GmbH müssen so gut wie alle Aktien zurückgekauft werden, da Du sonst die Shareholder enteignen würdest -- funktioniert also nicht. Auch wenn LH-Aktien irgendwann Pennystocks würden, wären sie immer noch in einem Index gelistet und handelbar.


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