BRÜSSEL - Die Finanzkraft ihrer staatlichen Eigner ermöglicht Emirates,
Etihad Airways und Qatar Airways weltweite Expansion im Rekordtempo,
bildet zugleich aber ihre Achillesverse. Delta, American Airlines und
United Continental haben sich dem Ziel verschrieben, das Golfmodell
einem politischen Stresstest zu unterziehen.
Seit Ende Januar steht die gewaltige Summe von 42 Milliarden US Dollar im Raum.
Soviel Geld sei aus Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate und Katars bisher in den Aufbau von Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways geflossen, rechneten Delta und Mitstreiter ihrer eigenen Regierung vor.Im Februar weiteten sie ihre Kampagne
auf Europa aus und stellten
Spitzenbeamten der EU ihre 55 Seiten starke Studie in Brüssel vor.
"Das beispiellose und jedes Jahr zunehmende Subventionsvolumen bringt die Wettbewerbslandschaft in den USA und
Europa in eine Schieflage", sagte Delta-Sprecher Trebor Banstetter. Delta hat in der PR-Offensive die Rolle des Wortführers eingenommen.
Etihad Airways Airbus A380, © Airbus S.A.S. Unverholen fordern Delta, American und United Continental eine klare Kante für den Transitverkehr über die Golfstaaten. Ihrer Vorstellung nach sollen neue "Fair
Skies"-Abkommen die US-Verkehrsrechte der Golfairlines auf originäre
Nachfrage aus und in ihre überschaubaren Heimatmärkte begrenzen.
Die Vereinigten Staaten mögen ihre Luftfahrtindustrie. Sprechen die drei
größten Airlines des Landes mit einer Stimme, finden sie in Washington in aller Regel
Gehör.
Bemerkenswert defensiv reagierte Emirates-Chef Tim Clark auf den zumindest in dieser konzertierten Form wohl nicht erwarteten Angriff der Konkurrenz. Soweit die USA Open Skies-Abkommen mit den Emiraten in Frage stellten, müssten sie ihr Verhältnis auch zu anderen Staaten überdenken, äußerte sich Clark.
Europas Airlinekonzerne an der SeitenlinieBemerkenswert auch die Zurückhaltung der europäischen Airlinekonzerne, die die Steilvorlage aus den Vereinigten Staaten nicht aufgreifen. Offenbar zeigen die Beteiligungen von Etihad Airways an Air Berlin und Alitalia sowie das jüngste
Engagement von Qatar Airways in der IAG inzwischen Wirkung.
Für umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro geht Qatar Airways mit 9,99 Prozent beim Mutterkonzern von British Airways und Iberia an Bord.© aero.de, Bloomberg | Abb.: Ingo Lang | 02.03.2015 11:29
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Beitrag vom 03.03.2015 - 07:50 Uhr
Ach Konkurrenz ist unerwünscht? Na so was! ;) Apropos politischem Einfluss: ohne (politisch motiviertem) Chapter 11 gäbe es heute wohl keine der großen drei Amerikanischen Airlines, da ebenfalls (genau wie ME) eine strategische Industrie.
Ja das mit der Konkurrenz, die unerwünscht ist, sollte ich mal bei den diversen Diskussionen zu Cockpit Forderungen und den selbstständigen Piloten bei Ryanair schreiben. Es geht schlicht darum, ob die Golfcarrier Subventionen bekommen, weil sie etwa ihr Eigenkapital vom Staat umsonst erhalten
Ja, Chapter 11 ist politisch motiviert genauso wie die deutsche Insolvenzordnung. Der Staat schafft einen Rahmen, damit sich überschuldete Firmen (egal welcher Industrie) von Altlasten befreien können um so die Fortführung eines überschuldeten Unternehmens zu gewährleisten und die Arbeitsplätze zu sichern. Dabei verlieren (meist private) Gläubiger Forderungen. Dies ist jedoch transparent und jeder, der einem Unternehmen Geld leiht, muss eben prüfen, ob es zum Schuldendienst fähig ist. Im Gegenzug werden übrigens Zinsen gezahlt und das ist es eben genau, was hier am Golf angezweifelt wird.
Chapter 11 hat übrigens auch dazu geführt, die großen amerikanischen Fluggesellschaften von untragbaren Pensionslasten zu befreien. Wie wir ja schon an andere Stelle diskutiert haben, versucht die Lufthansa gerade diese Situation zu vermeiden, um die immer stärker anwachsenden Pensionsverpflichtungen langsamer wachsen zu lassen und auch die Belastungen aus dem Rechnungszins an die Marktlage anzupassen. Cockpit stellt da jedoch auf stur. Wollen wir mal nicht hoffen, dass irgendwann die Insolvenz als letzte Konsequenz folgt. Obwohl, die Piloten können ja dann als Konkurrenzunternehmer bei Ryanair anfangen. Konkurrenz ist ja erwünscht!
Beitrag vom 02.03.2015 - 18:56 Uhr
Wahrscheinich fehlt mir die Fantasie, aber wo stehen die US Airlines direkt in Konkurrenz zu den Golf airlines ?
Hier zum Beispiel und das ist nur der Anfang
http://www.aero.de/news-17226/Emirates-fliegt-nonstop-von-Mailand-nach-New-York.html
Ach Konkurrenz ist unerwünscht? Na so was! ;) Apropos politischem Einfluss: ohne (politisch motiviertem) Chapter 11 gäbe es heute wohl keine der großen drei Amerikanischen Airlines, da ebenfalls (genau wie ME) eine strategische Industrie.
Beitrag vom 02.03.2015 - 15:06 Uhr
Wahrscheinich fehlt mir die Fantasie, aber wo stehen die US Airlines direkt in Konkurrenz zu den Golf airlines ?
Hier zum Beispiel und das ist nur der Anfang
http://www.aero.de/news-17226/Emirates-fliegt-nonstop-von-Mailand-nach-New-York.html
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Ach Konkurrenz ist unerwünscht? Na so was! ;) Apropos politischem Einfluss: ohne (politisch motiviertem) Chapter 11 gäbe es heute wohl keine der großen drei Amerikanischen Airlines, da ebenfalls (genau wie ME) eine strategische Industrie.
Ja das mit der Konkurrenz, die unerwünscht ist, sollte ich mal bei den diversen Diskussionen zu Cockpit Forderungen und den selbstständigen Piloten bei Ryanair schreiben. Es geht schlicht darum, ob die Golfcarrier Subventionen bekommen, weil sie etwa ihr Eigenkapital vom Staat umsonst erhalten
Ja, Chapter 11 ist politisch motiviert genauso wie die deutsche Insolvenzordnung. Der Staat schafft einen Rahmen, damit sich überschuldete Firmen (egal welcher Industrie) von Altlasten befreien können um so die Fortführung eines überschuldeten Unternehmens zu gewährleisten und die Arbeitsplätze zu sichern. Dabei verlieren (meist private) Gläubiger Forderungen. Dies ist jedoch transparent und jeder, der einem Unternehmen Geld leiht, muss eben prüfen, ob es zum Schuldendienst fähig ist. Im Gegenzug werden übrigens Zinsen gezahlt und das ist es eben genau, was hier am Golf angezweifelt wird.
Chapter 11 hat übrigens auch dazu geführt, die großen amerikanischen Fluggesellschaften von untragbaren Pensionslasten zu befreien. Wie wir ja schon an andere Stelle diskutiert haben, versucht die Lufthansa gerade diese Situation zu vermeiden, um die immer stärker anwachsenden Pensionsverpflichtungen langsamer wachsen zu lassen und auch die Belastungen aus dem Rechnungszins an die Marktlage anzupassen. Cockpit stellt da jedoch auf stur. Wollen wir mal nicht hoffen, dass irgendwann die Insolvenz als letzte Konsequenz folgt. Obwohl, die Piloten können ja dann als Konkurrenzunternehmer bei Ryanair anfangen. Konkurrenz ist ja erwünscht!
Hier zum Beispiel und das ist nur der Anfang
http://www.aero.de/news-17226/Emirates-fliegt-nonstop-von-Mailand-nach-New-York.html
Ach Konkurrenz ist unerwünscht? Na so was! ;) Apropos politischem Einfluss: ohne (politisch motiviertem) Chapter 11 gäbe es heute wohl keine der großen drei Amerikanischen Airlines, da ebenfalls (genau wie ME) eine strategische Industrie.
Hier zum Beispiel und das ist nur der Anfang
http://www.aero.de/news-17226/Emirates-fliegt-nonstop-von-Mailand-nach-New-York.html