Flug 4U-9525
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Politiker fordert Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht

Germanwings Airbus A319
Germanwings Airbus A319, © Mark Harkin, CCBY
DÜSSELDORF - Der CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer fordert als Konsequenz aus der Germanwings-Katastrophe eine Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht für sensible Berufe.

"Piloten müssen zu Ärzten gehen, die vom Arbeitgeber vorgegeben werden. Diese Ärzte müssen gegenüber dem Arbeitgeber und dem Luftfahrtbundesamt von der ärztlichen Schweigepflicht entbunden sein", sagte Fischer der "Rheinischen Post".

Der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) schlug eine Expertenkommission vor, die die Frage klären solle, wie mit ärztlichen Diagnosen bei Menschen in besonders verantwortungsvollen Berufen wie Piloten umzugehen sei.

Der 27-Jährige Copilot des Unglücksfluges 4U9525 soll seinem Arbeitgeber nach Erkenntnissen der Ermittler eine Erkrankung verheimlicht haben.
© aero.de, dpa-AFX | 30.03.2015 08:51

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Beitrag vom 30.03.2015 - 22:33 Uhr
... genau, der Vorredner hat es richtig gesagt: Niemand muss bei seinem Arzt angeben, was er beruflich macht. Das ist das eine Problem an dem Vorschlag dieses "Verkehrs-Experten".

Das andere Problem: Die Leute sollen nur zu bestimmten Ärzten gehen, die vorgegeben sind. Wie will man kontrollieren, ob sie nicht doch zu einem anderen gehen, und wie sehen "Sanktionen" aus, wenn sie es tun?

Vielleicht müssten sich die "Experten" noch etwas anderes einfallen lassen ...
Beitrag vom 30.03.2015 - 20:20 Uhr
Noch doofer wird es, falls man sich Gedanken machen muss, wie denn so etwas realisiert werden kann...
Woher soll denn so ein Seelendoktor wissen, dass ich Flieger bin oder sogar Berufsflieger?
Vielleicht bin ich just "arbeitslos"... Soll er dann - nachdem er sicher ist, dass es sich nicht um eine kleine Krise (10 Stundensonnenlicht reichen nicht! oder doch?) - flux in Braunschweig anrufen, den Namen etc. nennen, damit geprüft wird, ob ich ein Berufspilot bin? Was ist mit den Jungs und Mädels, die mit ULs die Luft bevölkern. Die gibt es nicht in Braunschweig (beim LBA)!
Bitte keine "CSU-Maut"!

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2015 20:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.03.2015 - 14:54 Uhr
In so manchen treffen sich jetzt zwei Welten aufeinander. Einerseits ist man ganz nach der Lehre von Herrn Franklin nicht bereit, "etwas Freiheit für etwas Sicherheit zu opfern", andererseits ist man einfach NIE zufrieden und durchaus was zu meckern hat, auch wenn alles so bleibt, wie es ist.

Es ist natürlich doof, wenn Ärzte von der Schweigepflicht teilweise entbunden werden. Noch doofer ist es aber, selbst in einem Flieger zu sitzen, den ein Blinder lenkt oder einer, der nicht alle Tassen im Schrank hat. Und wenn einem der Job des Piloten verweigert wird, weil er gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, dann ist es Mobbing, Diskriminierung und wohl das allerdoofste.

Aber man muss sich irgendwie entscheiden können, was einem wichtiger ist. Mir ist es wichtig, das Vertrauen in die Herren da vorne wieder zu gewinnen. Denn das, was vor einer knappen Woche offensichtlich geschehen ist, hatte ich vorher nicht für möglich gehalten. Wenn es aber doch möglich ist, muss m.E. etwas geändert werden.

Dieser Beitrag wurde am 30.03.2015 14:57 Uhr bearbeitet.


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