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Air Berlin sucht frisches Geld – Kein Zuschuss von Etihad

Air Berlin A320
Air Berlin A320 (D-ABDU) am 5. März 2014 in Frankfurt, © world-of-aviation.de

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BERLIN - Air Berlin versucht sich nach dem größten Verlustjahr ihrer Geschichte frisches Geld zu beschaffen. "Unsere Leute sind derzeit am Finanzmarkt unterwegs", sagte ein Sprecher der kriselnden Lufthansa-Konkurrentin am Freitag und bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur dpa-AFX aus dem Umfeld des Unternehmens.

Allerdings sei nicht geplant, dass die arabische Großaktionärin Etihad wie vor einem Jahr eine Millionensumme über eine Wandelanleihe zuschieße, betonte der Sprecher.

Air Berlin hatte die Vorlage ihres Jahresabschlusses für 2014 wie schon ein Jahr zuvor im letzten Moment von März auf Ende April verschoben. Der Nettoverlust soll vorläufigen Zahlen zufolge zwischen 362 Millionen und 387 Millionen Euro betragen. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft 316 Millionen Euro Miese geschrieben.

Etihad zeichnete daraufhin 2014 eine unbefristete, nachrangige Wandelanleihe über 300 Millionen Euro, die sich Air Berlin als Eigenkapital zurechnen kann. Insgesamt sackte das Eigenkapital nach internationalen Bilanzierungsregeln Ende 2014 nach jüngsten Angaben dennoch auf minus 400 bis 450 Millionen Euro in den Keller.

Die Araber dürften die von ihnen gezeichnete Wandelanleihe faktisch nicht in neue Aktien eintauschen, weil ihr Anteil an Air Berlin von zuletzt 29,21 Prozent sonst auf mehr als 30 Prozent steigen würde. Dann müssten sie ein Übernahmeangebot für die komplette Gesellschaft abgeben. Kämen mehr als 50 Prozent von Air Berlin in ausländische Hand würde die Gesellschaft nicht mehr als deutsche Fluglinie gelten und viele Verkehrsrechte verlieren. Diese waren jedoch für die Araber der Hauptgrund, bei Air Berlin einzusteigen.

Der bisherige Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer, der die Gesellschaft unter anderem mit den Wandelanleihen finanziell in der Luft gehalten hatte, ist inzwischen zu Etihad gewechselt. Dort führt er die Finanzen der Partner-Airlines, zu denen neben Air Berlin unter anderem die frühere italienische Staatsfluglinie Alitalia zählt. Seinen Job bei Air Berlin übernahm vor wenigen Tagen der frühere Lufthansa-Manager  Arnd Schwierholz. Er muss auch den Schuldenberg managen, der sich zum Jahreswechsel laut Hüttmeyer auf 810 Millionen Euro belief.
© dpa-AFX | 10.04.2015 17:32


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