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Britische Anti-Korruptionsbehörde ermittelt gegen Airbus

Airbus Group
Airbus Group, © Airbus

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LONDON - Die britische Anti-Korruptionsbehörde "Serious Fraud Office" (SFO) ermittelt wegen Korruption beim Luftfahrtkonzern Airbus Group. Wie die Behörde am Sonntag mitteilte, geht es um "Betrug, Bestechung und Korruption" bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus.

Die Vorwürfe beträfen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Beratern einer "dritten Partei", hieß es in einer Pressemitteilung. Die Ermittlungen seien bereits im Juli eingeleitet worden. Weitere Details wollte die Behörde zunächst nicht machen.

Der Luftfahrtkonzern ließ wissen, man sei über die Ermittlungen informiert worden und werde die Kooperation mit der Behörde fortsetzen. "Das ist etwas, was wir selbst aufgedeckt haben", sagte Sprecher Jeremy Greaves. Die Informationen, die den Ermittlungen zugrunde liegen, habe das Unternehmen bereits im April an die zuständigen Behörden gegeben.

Es zeige, dass das Management entschlossen sei, die Vorfälle aufzuklären, da diese nicht den Unternehmensgrundsätzen entsprächen.

Airbus hatte sich dieses Jahr wegen fehlerhafter und unvollständiger Angaben im Zusammenhang mit externen Vertragspartnern bei bestimmten Anträgen auf Exportfinanzierung, die bei einer internen Untersuchung entdeckt wurden, an britische Behörden und europäische Ausfuhrkreditagenturen gewandt.

Die Kreditagenturen, darunter U.K. Export Finance, haben seit dem ersten Bekanntwerden vor vier Monaten einige der Finanzierungen ausgesetzt, die Airbus für den Verkauf von Verkehrsflugzeugen nutzt. Airbus teilte am 27. Juli mit, ein Prozess für die Wiedereinsetzung der Exportkredite sei vereinbart und laufe.

Nach Schätzungen von Jefferies Equity Research kamen im vergangenen Jahr sieben Prozent der Finanzierung von Airbus-Flugzeugauslieferungen von Ausfuhrkreditagenturen; 45 kamen demnach von Leasingfirmen und 40 Prozent von den Fluggesellschaften selbst.

Die Airbus Group ist der größte europäische Flugzeug- und Rüstungskonzern. Nach eigenen Angaben hatte das Unternehmen 2015 Einnahmen in Höhe von 64,5 Milliarden Euro und beschäftigte 136.600 Mitarbeiter.
© Bloomberg News, dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 08.08.2016 06:48

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Beitrag vom 08.08.2016 - 13:24 Uhr
Zwei verschiedene Sachstände. Im Frühjahr hat Airbus eine Art Selbstanzeige gemacht und jetzt hat die Behörde offiziell Ermittlungen eingeleitet und dies bekanntgegeben.
Beitrag vom 08.08.2016 - 10:07 Uhr
Das haben wir doch alles schon einmal im Frühjahr gelesen. Saure-Gurken-Zeit bei Bloomberg? Na ja, der Kurs von Airbus ist auf jeden Fall erst einmal runter.


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