#Super80Sendoff
Älter als 7 Tage

American schickt 20 MD-80 in die Wüste

HOUSTON - American Airlines trennt sich in den letzten Sommertagen von einem Schwung ausgedienter McDonnell Douglas MD-80. Am Dienstag legte American 20 MD-80 in "einer der umfangreichsten, an einem einzigen Tag vollzogenen Ausflottungen der Airlinegeschichte" auf einen Streich still.

"Nachdem sich unser Sommerflugplan langsam entspannt, können wir die Flugzeuge abstellen", teilte American mit. Die 20 ausgemusterten MD-80 flogen 28 Jahre und sind damit fünf Jahre älter als der Rest der Teilflotte. Ihr letztes Ziel ist das Roswell International Air Center in New Mexico.

American verabschiedet 20 MD-80
American verabschiedet 20 MD-80, © American Airlines

Auf dem Wüstenfriedhof wird American dieses Jahr 45 MD-80 parken. Bis Ende 2018 löst American die Flotte vollständig auf - den Platz der MD-80 nehmen schrittweise 460 Airbus A320 und Boeing 737 ein, die American 2011 wegen ihres Verbrauchsvorteils von 35 Prozent als Nachfolger bestimmte.

Das Ende der MD-80 ist auch bei den US-Betreibern Delta Air Lines und Allegiant Travel absehbar. Deltas 116 MD-80 haben im Schnitt 25,9 Jahre auf dem Buckel.

Die "Super 80" ist eine modernisierte Version der Douglas DC-9 und flog im Oktober 1979 zum ersten Mal. Vier Jahre später erhielt American den 140-Sitzer und nannte zu Spitzenzeiten 375 MD-80 unterschiedlicher Ausführung ihr Eigen. Fast jede dritte der 1.200 weltweit verkauften MD-80 flog bei American.

Am Ende ihrer Airlinetage blickt die MD-80 auf eine starke Sicherheitsbilanz zurück. Zwei der folgenschwersten Unglücke mit dem Muster basierten auf menschlichem Versagen.

Eine MD-82 von Spanair verunfallte im August 2008 am Flughafen von Madrid. Eine fehlerhafte Startkonfiguration kostete 154 Menschen das Leben. Beim Absturz einer mangelhaft gewarteten Alaska Airlines MD-83 vor der kalifornischen Küste starben im Januar 2000 alle 88 Insassen an Bord.

MD? Mad Dog!

Piloten nannten die MD-80 wegen ihrer Eigenarten manchmal "Mad Dog" oder "Angry Puppy". Die Cockpits, in denen eine konventionelle Flugsteuerung mit moderner Technologie verschmolz, brachten der MD-80 aber auch viel Lob ihrer Besatzungen ein.

In der MD-80 "hat man sich sein Gehalt wirklich erarbeitet", sagte ein American-Piloten 2008. Etwas wehmütiger verabschiedete die Airline ihre 20 Flugzeuge am Dienstag auf Twitter in die Wüste:

American verabschiedet 20 MD-80, © Twitter

© Bloomberg News, aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 24.08.2016 11:26

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Beitrag vom 24.08.2016 - 16:57 Uhr
Naja nicht so ganz: Seit ein paar Jahren werden erste Maschinen als Low Cost Frachter umgerüstet. Also ein geringer Anteil an Maschinen wird weiterfliegen. Auch in begrenzter Anzahl in der 3. Welt. Man wird MD-80 denke ich schon noch eine Weile weiterfliegen sehen, wenn auch nur noch sehr vereinzelt.
Beitrag vom 24.08.2016 - 12:29 Uhr
In der MD80 hat man sich sein Gehalt wirklich erarbeitet sagte ein American Pilot. Oh, oh, so ein Nestbeschmutzer. Im Umkehrschluß muß man dann ja postulieren das in heutigen Atari-Fliegern das nicht mehr der Fall ist:-)

Ernsthaft betrachtet war das ausflotten aber abzusehen. Schon in den letzten 3 Jahren vor dieser Aktion wurden schom über 100 davon stillgelegt. Selbst gegen A320ceo und 737NG waren diese Typen schon überholt.

Viele Ersatzteile braucht auch keiner mehr. Eigentlich bleibt da nur noch verschrotten denn auch in der 3. Welt dürfte dafür kein Bedarf bestehen. Auf ein Wiedersehen als Coladose.


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