Statt 200 PW1100G-Triebwerken werde man dieses Jahr lediglich 150 Antriebe herstellen können, gestand Pratt & Whitney im September ein. Die Produktion werde auch 2017 und in den Folgejahren langsamer hochfahren als beabsichtigt und vertraglich vereinbart.
"Der genaue Zeitplan für unsere Auslieferungen, insbesondere die mit Pratt & Whitney-Triebwerken, liegt ziemlich im Nebel", sagt AerCap-Chef Aegnus Kelly. Er hoffe auf mehr Klarheit bis Jahresende. AerCap erwarte in diesem Quartal 16 A320neo, zwei habe Airbus seit Anfang Oktober geliefert.
Man wisse nicht, wie viele Auslieferungen letztlich ins neue Jahr rutschen werden, sagt Kelly. AerCap gehört mit 220 A320neo zu den größten Fans des Programms.
"Airbus muss die Triebwerke wie eine knappe Ressource verteilen", ordnet Air-Lease-Vorstand John Plueger die Situation ein. Wer die verfügbaren Triebwerke erhalte sei letztlich eine Frage von Verhandlungen und der besseren Argumente. "Natürlich sagt jede Airline und jede Leasingfirma: Wir wollen unsere zuerst."
Airbus habe die Air Lease Corporation kürzlich darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich "einige oder alle" der acht für 2017 zugesagten A320neo und A321neo mit PW-Antrieb verspäten könnten, sagt Plueger. Die Leasingfirma sei daraufhin mit Schadensersatzforderungen an Airbus herangetreten.
Immerhin konnte Pratt & Whitney anfängliche Kinderkrankheiten des Triebwerks inzwischen eindämmen. Das PW1100G erreiche eine Abflugzuverlässigkeit von 99,9 Prozent und halte alle Versprechen hinsichtlich Verbrauch und Emissionen ein, erklärt der Hersteller. Bis Ende Oktober lieferte Airbus 32 A320neo aus, darunter vier Flugzeuge an Lufthansa.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus | 10.11.2016 08:56
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