Getriebefan-Produktion
Älter als 7 Tage

Pratt & Whitney startet milliardenschwere Aufholjagd

EAST HARTFORD - Pratt & Whitney hat sich heftig verschluckt. Nach Airbus muss jetzt auch Bombardier wartende Airlines vertrösten, weil für fertige Flugzeuge die Triebwerke fehlen. Der Hochlauf der Getriebefan-Linien PW1100G und PW1500G läuft nicht so reibungslos, wie man es sich in East Hartford vorstellte.

"Unsere Herausforderung heißt 44 Prozent", sagte der Chef des Pratt & Whitney Mutterkonzerns UTC, Greg Hayes, bei einem Medientermin im Juni. Denn 44 Prozent der gut 500 unmittelbar an der neuen Triebwerkserie beteiligten Zulieferer seien bislang "terminlich oder qualitativ hinter den Anforderungen zurückgeblieben".

Bombardier CSeries FTV1
Pratt & Whitney PW1500G engine an der Bombardier CSeries FTV1, © Bombardier

Jetzt erreichte die Kettenreaktion Bombardier - die Kanadier informierten ihre CSeries-Kunden Swiss und Air Baltic, dieses Jahr nur sieben statt 15 CS100 und CS300 liefern zu können.

Der Getriebefan ist ein Hit - mehr als 7.200 Triebwerke hat Pratt & Whitney verkauft und peilte einen steilen Hochlauf an: nach 15 Triebwerken 2015 wollte man dieses Jahr 200, 2017 400, 2018 600 und 2020 1.200 Antriebe produzieren, um Entwicklungskosten von 10 Milliarden US-Dollar einzuspielen.

Neben der augenscheinlich überbeanspruchten Lieferkette wirbelten technische Probleme früher A320neo-Serientriebwerke die Planungen durcheinander. Derzeit dürften bei Airbus immer noch knapp zwei Dutzend A320neo auf nachgebesserte Triebwerke von Pratt & Whitney warten.

Nach dem verkorksten EIS-Jahr startet Pratt & Whitney 2017 zur Aufholjagd. "Wir haben deutliche Fortschritte in unserer Zulieferkette erzielt, aber dieses Jahr stehen die Neuauslieferungen unserer Triebwerken leider noch unter Druck", sagte Pratt & Whitney Sprecher Alberto Canal.

Nach A320neo und CSeries warten mit Embraer E2 und Mitsubishi MRJ90 2018 die nächsten zwei neuen Muster auf Getriebefans.
© aero.de, Bloomberg, dpa-AFX | Abb.: Pratt & Whitney | 08.09.2016 09:50

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Beitrag vom 09.09.2016 - 10:17 Uhr
Sicher gab es Probleme miot den Zulieferen. Doch die Hauptschuld traf wohl Boeing!

Ähm... Wie passt denn bitte Boeing in das hier alles rein? Die bieten in der 737Max doch nur CFM-Triebwerke an, oder?
Beitrag vom 08.09.2016 - 18:15 Uhr
Sicher gab es Probleme miot den Zulieferen. Doch die Hauptschuld traf wohl Boeing!
Deshalb hatte Boeing auch auf Halde gebaut und Lieferverträge eingehalten!
Es gibt aber auch genügend Gründe für die aktuelle Fertigungstiefe.
Solang die Lieferanten nicht eine Aussenstelle von Boeing sind, können sie doch viel flexibler auf Auftragsdellen in einer Branche reagieren. Boeing müsste ggf. MA freisetzen oder diversifizieren!
Beitrag vom 08.09.2016 - 15:04 Uhr
Waren die Zulieferer nicht auch bei der Seven-Late-Seven das Problem?
Vielleicht sollten die Hersteller (a) besserer Lieferanten-Management betreiben und (b) bei den kritischen Teilen eine ausreichende eigene Fertigungstiefe anstreben. Die Realität hält sich leider nicht an die Vorgaben aus Excel und PowerPoint!


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