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Air-Berlin-Chef Winkelmann will keine Bürgschaften mehr

airberlin Airbus A320
airberlin Airbus A320, © Ingo Lang

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BERLIN - Air Berlin will seine massiven Finanzprobleme nun doch ohne staatliche Bürgschaften in den Griff bekommen. Vorstandschef Thomas Winkelmann sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe): "Eine Absicherung von Krediten durch die öffentliche Hand ist nicht mehr nötig."

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft ächzt unter einem hohen Schuldenberg und wird vor allem durch die Finanzspritzen ihres arabischen Großaktionärs Etihad in der Luft gehalten.

Bei der Air-Berlin-Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch hatte Winkelmann noch betont, die Voranfrage auf Prüfung einer Bürgschaft an die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Berlin gehöre "zu unserer vorausschauenden Unternehmensführung. Wir loten alle Möglichkeiten aus - für alle Fälle."

Nun erklärte der Manager der Zeitung, man habe zuletzt große Fortschritte bei der Neuaufstellung gemacht. Ursprüngliches Ziel der Bürgschaftsanfragen sei es gewesen, die Kreditkosten von Air Berlin zu drücken.

Mit einem Sparkurs und der Zusammenlegung von Geschäften versucht das Unternehmen, finanziell wieder an Kraft zu gewinnen. So habe man etwa Büroflächen in der Berliner Zentrale verringert und Leasing-Konditionen für 14 Maschinen neu aushandeln können, berichtete Winkelmann. Beim Aktionärstreffen in London hatte er vorige Woche betont, trotz Verschuldung sei Air Berlin zahlungsfähig.

Zuletzt waren Verhandlungen zwischen Etihad und dem Tui-Konzern über eine gemeinsame Ferien-Fluggesellschaft der Air-Berlin-Tochter Niki mit Tuifly gescheitert. Air Berlin kämpfte zudem mit Problemen bei der Gepäckabfertigung in Berlin-Tegel, wo viele Flüge ausfielen oder sich verspäteten.

Solange der immer wieder verzögerte Start des neuen Hauptstadtflughafens BER nicht vollzogen sei, werde er in Berlin kein Drehkreuz betreiben, sagte Winkelmann. Er entschuldigte sich für die Probleme im Frühjahr. "Wir haben die Lage jetzt wieder im Griff. Aber ich weiß, das Vertrauen der Kunden neu zu gewinnen, braucht Zeit."
© dpa-AFX | 20.06.2017 19:38

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Beitrag vom 21.06.2017 - 16:13 Uhr
@EricM
Da haben Sie recht. In diesem Artikel steht das nicht so explizit drin. Ich habe das irgendwo gelesen mit Bezug auf die Kredite, finde es aber nicht mehr. Suche noch.
Hier könnte man das rauslesen. Die Kreditlast zu senken war das Ziel der Bürgschaften. Keine Bürgschaft nötig "könnte" heißen besser finanziert. Für die anderen Maßnahmen wie Bürofläche oder Zulieferer waren die ja nicht nötig.
140Mio/Jahr an Zinsen sind eine Menge Geld. AB finanziert mit 10%, 1-2% weniger Zinsen sind da wirklich wertvoll.
Beitrag vom 21.06.2017 - 11:59 Uhr
Wenn Sie Ihre Frage so stellen, werden Sie nie zu einer neutralen Antwort kommen. ;-)
Was ist (eines) der Probleme der AB? Sehr hohe Kapitalkosten.

Richtig.

Das ist bedingt durch den Risikoaufschlag der Kapitalgeber. Jetzt konnten die Kredite neu verhandelt werden. Was glauben Sie wie so was geht, auf dem Golfplatz? Da werden Konzepte und Sanierungspläne vorgelegt und das Risiko entsprechend neu bewertet. Das haben die Kapitalgeber scheinbar akzeptiert und den Aufschlag gesenkt.

Genau die Nach-/Neuverhandlung von Krediten lese ich aus dem Artikel aber nicht raus.
Sondern nur die Änderung von Leasingkonditionen für 14 Maschinen, kleinere Büroflächen und was sonst noch so unter "re-arranging desk chairs on the Titanic" fällt.
Nichts substanzielles, das Kapitalkosten senkt.

Die Kosten der Altschulden bleiben so weiterhin das - ungelöste - Haupt-Problem von AB...


Dieser Beitrag wurde am 21.06.2017 13:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2017 - 10:59 Uhr
Wenn Sie Ihre Frage so stellen, werden Sie nie zu einer neutralen Antwort kommen. ;-)
Was ist (eines) der Probleme der AB? Sehr hohe Kapitalkosten. Das ist bedingt durch den Risikoaufschlag der Kapitalgeber. Jetzt konnten die Kredite neu verhandelt werden. Was glauben Sie wie so was geht, auf dem Golfplatz? Da werden Konzepte und Sanierungspläne vorgelegt und das Risiko entsprechend neu bewertet. Das haben die Kapitalgeber scheinbar akzeptiert und den Aufschlag gesenkt. Ebenso einige der Leasinggeber. Genau so wie die Bürgen das auch verlangt hätten, also überhaupt nichts außergewöhnliches. Normaler Businessalltag.


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