Gesetzentwurf
Älter als 7 Tage

Air Canada darf auf Kooperation mit United hoffen

Air Canada Tails
Air Canada Tails, © Air Canada
MONTREAL - Geteilte Arbeit, geteilter Gewinn: Air Canada würde eine solche Kooperation mit United Airlines auf Routen zwischen Kanada und den USA gern wiederbeleben. Das kanadische Parlament könnte dieses Vorhaben bald entscheidend erleichtern.

Denn ein Gesetzentwurf, der nun dort eingebracht wurde, sieht vor, die bürokratischen und legislatorischen Hürden internationaler Kooperationen zwischen Airlines abzubauen. 

"Wir sind auf jeden Fall an einem Joint Venture mit United Airlines interessiert", sagte der stellvertretende Chef der Abteilung für Partnerschaften und Behördenangelegenheiten der Air Canada, Yves Dufresne. 

"Der bilaterale Lufttransport zwischen Kanada und den USA ist nach wie vor der größte der Welt. Wir haben einige Jahre zuvor schon mal einen Versuch gestartet, aber damals lagen so viele Steine im Weg," sagte er.

Die Airlines, beide Mitglied in der Star Alliance, gaben ihre Bemühungen 2012 auf, einen grenzüberschreitenden Service auf die Beine zu stellen. Der Grund: die kanadische Wettbewerbsbehörde war der Ansicht, dass die Zusammenarbeit ein Monopol für die beiden Airlines auf zehn Routen schaffen würde, dass sie dem Wettbewerb schaden und "die Preise beträchtlich in die Höhe treiben" würde.

Der kanadische Verkehrsminister Marc Garneau hat im Mai 2017 langsam die Tür geöffnet. Er hat ein Gesetz vorgeschlagen, das eine Kooperation bei Flugplänen, Preisgebung, Marketing und ähnlichem überprüfen würde – unter Berücksichtigung "des öffentlichen Interesses" und der geltenden Wettbewerbsgesetze.

Derzeit werden Joint Ventures zwischen Airlines nur nach dem nationalen Wettbewerbsgesetz geprüft.

Das neue Gesetz "würde mehr berücksichtigen als nur die mikroökonomischen Folgen, wenn zwei Airlines zusammenarbeiten," sagte Dufresne. Solche Partnerschaften würden auf ihr "breites öffentliches Interesse hin und aus der Perspektive des internationalen Handels geprüft", sagte er.

Premier Minister Justin Trudeaus Regierung hat die klare Mehrheit im Unterhaus. Das Gesetz hat also gute Chancen, verabschiedet zu werden. Die United Continental Holdings hat die Entwicklung nicht unmittelbar kommentiert.

Air Canada hatte 2016 einen Marktanteil von etwa 45 Prozent am grenzüberschreitenden Markt, United zwölf Prozent, wie das kanadische Unternehmen auf seiner Homepage schreibt.

Vom Flughafen Toronto-Pearson aus, Kanadas größtem Drehkreuz, starten die weltweit meisten Flüge in die USA. "Es ist zu früh, um zu wissen, wann die Kooperation mit United Gestalt annimmt", sagte Dufresne. "Wir werden uns zur rechten Zeit dahinter klemmen", sagte er, "wir sprechen nicht von diesem Jahr."
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Air Canada | 29.06.2017 07:21


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