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Spohr: "Die Air-Berlin-Crews sind Top-Leute"

Lufthansa und Air Berlin in DUS
Lufthansa und Air Berlin in DUS, © Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf

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FRANKFURT - Die Lufthansa macht Tempo bei Verhandlungen über die Übernahme des Löwenanteils von Air Berlin. Vom heutigen Freitag an sind konkrete Verkaufsverhandlungen angesetzt. Lufthansa will sich nicht nur einen großen Teil der Flugzeuge, sondern auch der Mitarbeiter sichern.

Es könne um rund 90 der 144 Maschinen gehen, wurden am Donnerstag entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in Unternehmenskreisen bestätigt. Weitere Gespräche soll es mit Easyjet und Tuifly geben.

Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtete, soll die Lufthansa hingegen nur rund 70 Maschinen von Air Berlin übernehmen.

Lufthansa sieht sich unter Zeitdruck, so dass die weit gediehenen und seit Monaten vorangetriebenen Verhandlungen schon in der kommenden Woche abgeschlossen werden könnten, wie die "Süddeutsche Zeitung" erfuhr. Mit dem Air-Berlin-Vorstand und dem Sachwalter Lucas Flöther solle auch über das Wochenende verhandelt werden.

Air Berlin hatte am Dienstag Insolvenz beantragt, nachdem Großaktionär Etihad der Airline die finanzielle Unterstützung entzogen hatte. Der Flugbetrieb ist durch einen Kredit des Bundes über 150 Millionen Euro noch für etwa drei Monate gesichert.

Lufthansa will neben 38 bereits angemieteten Air-Berlin-Jets die österreichische Touristik-Tochter Niki und weitere Flugzeuge übernehmen. Sie sollen unter dem Dach der Lufthansa-Tochter Eurowings an den Start gehen. In der Zahl seien auch die meisten der 17 Langstrecken-Flugzeuge von Air Berlin enthalten, die ebenfalls an die Eurowings gehen sollen.

Nach einem Bericht der "Rheinischen Post" (Freitag) will Lufthansa mit den Gewerkschaften über das Anheuern möglichst vieler Mitarbeiter von Air Berlin sprechen. Dies habe Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer internen Versammlung angekündigt.

"Die Air-Berlin-Crews sind Top-Leute, bei denen wir uns freuen können, wenn wir möglichst viele zu uns holen", sagte Spohr. "Deswegen werden wir jetzt auch mit den Gewerkschaften beraten, wie wir eine Lösung hinbekommen." Spohr bestritt demnach die Behauptung, dass wechselnde Mitarbeiter von Lufthansa als Berufsanfänger eingestuft werden sollen.

Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl sagte derweil den "Nürnberger Nachrichten", die von ihm geleitete Intro Verwaltungs GmbH habe nach wie vor Interesse an Air Berlin. Die Fluggesellschaft müsse als Ganzes erhalten werden, weil nur auf diese Weise ein Monopol zu Lasten der Passagiere verhindert werden könne.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 18.08.2017 08:30

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Beitrag vom 18.08.2017 - 16:19 Uhr
Ich denke, wem die Eurowings -Konditionen nicht passen, der kann sich ja bei den anderen Mitbewerbern einbringen. Es wird ja keiner zur Eurowings gezwungen.

Das würde noch auch noch fehlen,wer irgend eine Möglichkeit hat sich anderswo ein zu bringen der wird es auch tun und man kann dies zu seinem eigenen Wohl nur wünschen :-))

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2017 16:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.08.2017 - 16:11 Uhr
Das sehen Sie bestimmt richtig. Einen AB Purser mit 20 Jahren Berufserfahrung sollte man nicht gleichstellen wie einen frisch ausgebildeten Purser bei EW.
Warum nicht? Wenn ich bei Emirates oder xy aufhöre und mich bei LH oder xy bewerbe fange ich ganz unten an, Seniorität und Einkommen. Dazwischen einzusteigen ist nirgendwo vorgesehen, zumindest nicht bei den großen Airlines.
Hier arbeitet das für die Kollegen der AB. Der Käufer hat auf einen Schlag viele Flieger, die bewegt werden müssen. Wenn die Konditionen nicht gut sind gehen die Crews woanders hin. Eile haben sie auch nicht, ALG läft ja esrt mal und das ist ähnlich Einstig EW. Denke das ist LH klar und kann man so auch aus den Äußerungen von CS herauslesen.
Nach einer gewissen "Einarbeitungszeit" sollte man das schon anpassen, wenn die Tätigkeit ansonsten gleich ist wie bei den Kollegen von EW. Die Betriebszugehörigkeit ist ja trotzdem nicht die gleiche. Es gibt dort ja noch "genug" Unterschiede. Bei den anderen Mitarbeiten natürlich in vergleichbarer Weise. Es geht ja nicht nur um Crews, AB hat auch noch anderes Personal.
Ja, aber wer braucht die? Sehe ich wie @gordon, vielleicht noch Technik. Meine Vermutung ist eine eigene Airline mit allem Personal für die OPS, Crew, Technik,... und dann Wetlease für die EW. Teile und herrsche.
Beitrag vom 18.08.2017 - 13:48 Uhr
Ja, dem schließe ich mich an. Aber ich glaube, dass muss man differenzierter sehen. Die alten AB Vergütungen sind weg. Dennoch ist die Frage, soll man die ABler wie Berufsanfänger behandeln oder, gemäß Qualifikation und Erfahrung, in die entsprechende EW Tabelle einfügen.
Das sehen Sie bestimmt richtig. Einen AB Purser mit 20 Jahren Berufserfahrung sollte man nicht gleichstellen wie einen frisch ausgebildeten Purser bei EW. Nach einer gewissen "Einarbeitungszeit" sollte man das schon anpassen, wenn die Tätigkeit ansonsten gleich ist wie bei den Kollegen von EW. Die Betriebszugehörigkeit ist ja trotzdem nicht die gleiche. Es gibt dort ja noch "genug" Unterschiede. Bei den anderen Mitarbeiten natürlich in vergleichbarer Weise. Es geht ja nicht nur um Crews, AB hat auch noch anderes Personal.

Doch ich denke, es geht nur um die Crews. So traurig es ist, aber Easyjet oder Eurowings benötigen wahrscheinlich kaum zusätzliche Verwaltungsmitarbeiter.


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