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Rolls-Royce erreicht bei Getriebetest 70.000 PS

Rolls-Royce Ultrafan
Rolls-Royce Ultrafan, © Rolls-Royce

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DAHLEWITZ - Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat bei der Erprobung des UltraFan-Getriebes nach eigenen Angaben einen neuen Rekord aufgestellt.

In Dahlewitz bei Berlin testet Rolls-Royce derzeit den Getriebeprototyp für das künftige UltraFan-Triebwerk. Wie der britische Triebwerkshersteller am Montag mitteilte, hat das Getriebe auf dem Hochleistungsteststand nun erstmals eine Leistung von 70.000 PS übertragen. Laut Rolls-Royce ist das ein Rekordwert für ein Luftfahrtgetriebe.

Die Erprobung auf dem Hochleistungsteststand begann im Mai im eigens dafür neu gebauten Getriebetestzentrum von Rolls-Royce Deutschland in Dahlewitz. Neben dem Hochleistungsprüfstand, wo das Planetengetriebe sukzessive mit bis zu 100.000 PS belastet werden soll, wurde auch ein Lageprüfstand aufgebaut.

Dort kann untersucht werden, wie sich das Getriebe und der Ölkreislauf bei Start, Steig-, Landeanflug und in Schrägfluglagen verhält. Der Erstlauf des Getriebedemonstrators fand im September 2016 statt.

Das Hochleistungsgetriebe spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des künftigen UltraFan-Triebwerks. Es soll dafür sorgen, dass die Niederdruckturbine schneller und der Bläser langsamer laufen kann. So könnten beide Komponenten in ihrem optimalen Drehzahlbereich betrieben werden, was die Effizienz steigert.

Der UltraFan soll 25 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die ersten Trent-Triebwerke, 2025 könnte der neue Antrieb in Dienst gehen.

Für das Design und die Tests des Getriebes ist Rolls-Royce verantwortlich. Die Entwicklung der entsprechenden Herstellungsprozesse und Produktionskapazitäten übernimmt Aerospace Transmission Technologies, ein Gemeinschaftsunternehmen von Rolls-Royce und Liebherr-Aerospace.
© dpa-AFX, aero.de | 05.09.2017 15:30

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Beitrag vom 07.09.2017 - 23:03 Uhr
Das GE90 ist ein 2-Wellentriebwerk. 3-Wellentriebwerke baut vor allem RR mit dem RB211 und der Trent-Baureihe.

Die Triebswerksleistung und -größe ergibt sich zudem aus der Anforderung, das ein Flugzeug bei dem Ausfall eines Triebwerks in der kritischsten Flugphase (nach V1) sicher beherrschbar bleiben muss (ICAO Annex 8) und da haben 4-Strahler deutliche Vorteile: hier würden 75% Schub Restschub verbleiben im Vergleich nur 50% bei einem 2-strahligen Flugzeug. Ein 2-Motoriges braucht also größere Leistungsreserven als eines mit vier Triebwerken, würde vom Umfang deutlich größer ausfallen und zumeist nur in Teillast und so nicht im optimalen Betriebsbereich laufen. Das alles verhindert beim A380 die Realisierbarkeit des Einsatzes von nur 2 Triebwerken.
Beitrag vom 07.09.2017 - 20:53 Uhr
Kann mir bitte einer der Experten hier erläutern wie viel Schub dieses Triebwerk im Verhältnis zum GE90 (in %) bringt?
Könnte man damit evtl. die A380 als Twin betreiben, voraus gesetzt das Ding passt unter die Flächen?

Hallo Cessy,

zu deiner ersten Frage.

Das lässt sich so einfach nicht vergleichen. Der Ultra-Fan von RR wird ein Getriebe-Fan Triebwerk. Das GE-90 ist ein herkömmliches 3-Wellen Triebwerk. Der größte Unterschied bei einem Getriebe-Fan Triebwerk zu einem herkömmlichen Wellentriebwerk ist die Untersetzung vom Fan.

Ein Triebwerk dreht so mit 6000 U/Min. Der Fan auf der Welle mit der gleichen Umdrehungszahl und durch den Durchmesser kommt dadurch an den Blattspitzen in den Überschall und dadurch reißt an den Blattspitzen die Strömung ab. Während das Triebwerk mit hoher Drehzahl effizient läuft, wird der Fan (Bläser) bei größerem Durchmesser mit einer geringen Umdrehung effizienter. Das versucht man mit den extrem geschwungenen Fanblades auszugleichen.

Beim Getriebe-Fan, wird die Drehzahl am Fan soweit untersetzt, das dieser soweit im optimalen Drehzahlbereich dreht und die Blattspitzen im Unterschallbereich verbleiben. Das Triebwerk aber weiter im hohen Drehzahlbereich verbleibt.

Geschätzt wird der Ultra-Fan von RR wohl im ähnlichen Leistungsbereich vom GE-90 liegen.

Zu deiner zweiten Frage.

Eine A380-800 oder eine A380-900 wird niemals ein Twin werden.
Bei der Größe und Masse benötigt man eine Verteilung der Schubkraft an den Tragflächen. Dadurch werden auch in Zukunft 4 Triebwerke benötigt.
Aber mit einem Ultra-Fan von RR käme eine A380 aber mit 4 Triebwerken wieder in die Konkurrenz zu einem "kleineren" Twin.

Aus dem Grund mein Fragezeichen, ob dieses Triebwerk vielleicht anscheinend für eine A380 NEO entwickelt wird.

Dieser Beitrag wurde am 07.09.2017 20:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.09.2017 - 09:03 Uhr
Kann mir bitte einer der Experten hier erläutern wie viel Schub dieses Triebwerk im Verhältnis zum GE90 (in %) bringt?
Könnte man damit evtl. die A380 als Twin betreiben, voraus gesetzt das Ding passt unter die Flächen?

Ohne nachzusehen, für A380 niemals als Twin. Aus heutiger Sicht müßte man die Leistung dafür nochmals extrem steigern.

Zudem wird niemand eine neue bessere Technik ausgerechnet zuerst in der allerhöchsten Leistungsstufe entwickeln. Da wird man zuerst die gefragtesten Leistungsstufen der Twins anpeilen. Ob das dann irgendwann auch für 4 Triebwerke A380 eine Rolle spielt weiß heute niemand.


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