Boeing hebt Fertigung ab Mitte 2011 wieder behutsam an

SEATTLE - Boeing sieht die Luftfahrt-Branche auf Erholungskurs. Deshalb stockt der Hersteller seine Produktion wieder schneller auf als geplant. "Wir sehen 2010 als das Jahr der wirtschaftlichen Erholung in der Branche", sagte Marketingchef Randy Tinseth am Freitag in Seattle. 2011 würden die Fluggesellschaften dann auch wieder Gewinne einfliegen, zeigte er sich gewiss. Als Folge steige 2012 und darüber hinaus die Nachfrage nach neuen Maschinen.

"Wir erachten es als notwendig, den Ausstoß an Flugzeugen zu erhöhen", sagte der Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte, Jim Albaugh. Im Programm 777 sollen ab Mitte 2011 wieder sieben statt fünf Einheiten monatlich die Werkshallen verlassen. Damit zieht Boeing den eigenen Zeitplan für eine Wiederanhebung der ab Juni gedrosselten Fertigung ein halbes Jahr vor. Die Vorlaufzeit für eine Anhebung der 777-Produktion gibt Boeing mit 15 Monaten an.

Auch im Programm 737 prüft Seattle eine Anhebung der Fertigungsfrequenz. "Die 737-Produktion für 2011 ist ausverkauft, für 2012 sind die Lieferslots überbelegt", sagte Albaugh Anfang des Monats vor einer Analystenkonferenz in New York. Boeing fertigt die 737 gegenwärtig in einer Produktionsrate von 31,5 Einheiten im Monat.

"Gegen Sommer werden wir eine Entscheidung treffen, unsere Fertigung gegebenenfalls hochzusetzen", erklärte Albaugh. Ein konkretes Fertigungslos gab er nicht an. Airbus hatte zuvor angekündigt, ab Dezember wieder 36 statt der aktuell 34 Einheiten seines Single Aisle-Programms A320 monatlich fertigzustellen.

Bei der 747-8 treibt Boeing den ramp-up der Fertigung voran: ab Mitte 2012 sollen monatlich zwei statt im Schnitt anderthalb Maschinen gefertigt werden.