EUROCONTROL-Prognose
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Luftverkehr in und über Europa wird sich verdoppeln

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Szenarien für den Luftverkehr in Europa, © Eurocontrol

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BRÜSSEL - Bis zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl der Flüge im europäischen Verkehrsraum nahezu verdoppeln. Ein Anstieg des Verkehrs um den Faktor 1,8 auf 16,9 Millionen Flüge stellt das wahrscheinlichste Szenario in einer neuen Langzeitprognose dar, die von der Flugsicherung EUROCONTROL in dieser Woche veröffentlicht wurde. "Das durchschnittliche Wachstum pro Jahr wird zwischen 1,6 und 3,9 Prozent liegen", sagt das EUROCONTROL-Papier voraus.

Mithin würden im Jahr 2030 "zwischen 13,1 und 20,9 Millionen" Flüge in und über Europa abgewickelt. Das von EUROCONTROL entwickelte Modell enthält erstmals auch ein Szenario für die Verkehrsentwicklung nach einem Oil Peak ("Resource Limits"). "Es wird in den nächsten 20 Jahren Wachstum geben, aber es dürfte sich anders entwickeln als wir es bislang gewohnt waren", sagte Studienleiter David Marsh.

Nach der EUROCONTROL-Prognose werden die Verkehrszunahmen in den Anfangsjahren des Betrachtungszeitraums höher ausfallen als in den späteren Jahren.

Der Verkehr in Osteuropa wird sich überproportional entwickeln. Ebenso werden mehr Flüge mit Start oder Ziel außerhalb Europas hinzukommen als in den Grenzen des Kontinents. Mehr Verkehr wird vor allem in die Türkei, nach Russland und in den Nahen Osten erwartet.

Der Anteil innereuropäischer Flüge am Gesamtaufkommen wird sich von derzeit 81 Prozent bis 2030 auf 75 Prozent verringern. Im deutschen Luftraum erwartet EUROCONTROL mit täglich 5.000 zusätzlichen Flügen die größte Verkehrszunahme. Das neue Verkehrsaufkommen wird aber nur teilweise über mehr Flugbewegungen auf deutschen Airports erzeugt: etwa 35 Prozent des Verkehrs über Deutschland entfällt auf reine Überflüge.

Dennoch zeichnet die Bundesrepublik unter den gewachsenen Märkten auch den größten Teil neuer Flüge auf die europäische Luftverkehrskarte. Im Jahr 2030 werden deutsche Flughäfen täglich 1.500 Starts zusätzlich abwickeln. Mehr neue Flüge wird es allein aus der Türkei geben. EUROCONTROL sagt für den türkischen Markt eine Zunahme um 2.000 Abflügen täglich voraus - etwa so viele wie gegenwärtig in Deutschland abgewickelt werden.

Kapazität am Boden begrenzt Wachstum in der Luft

Das Verkehrswachstum in der Luft wird maßgeblich durch die Kapazität am Boden begrenzt. Für 0,7 bis 5,0 Millionen Flüge fehle es 2030 an Flughafenkapazität, warnt EUROCONTROL. Zusätzlich würden Engpässe an den Flughäfen den Verkehrsfluss im Netzwerk behindern, wenngleich sich die Situation nach der Abkühlung der Jahre 2008 und 2009 für den Moment entspannt habe.
© aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 26.01.2011 10:46


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