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Airbus spürt erneut Auftrieb unter den Tragflächen

Airbus A330-200F
Airbus A330-200F, © Airbus S.A.S.

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PARIS - Die weltweite Luftfahrt kommt allmählich aus ihrer Talsohle - und die Flugzeughersteller können sich wieder die Hände reiben. Die EADS-Tochter Airbus rechnet in ihrer am Montag präsentierten jüngsten Marktprognose für die nächsten 20 Jahre mit einer deutlich wachsenden Nachfrage für neue und sparsamere Flugzeuge. "Die Markterholung fällt kräftiger aus als prognostiziert", meinte Airbus-Verkaufschef John Leahy.

Seine Prognose: Bis 2029 dürften weltweit fast 26.000 neue Passagier- und Frachtmaschinen im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar (2,4 Billionen Euro) benötigt werden - ein jährliches Wachstum von 4,8 Prozent.

Erzkonkurrent Boeing hatte sich im Juli noch optimistischer gezeigt. Der US-Hersteller rechnet für den gleichen Zeitraum mit einem Weltbedarf von 30.900 neuen Flugzeugen im Wert von 3,6 Billionen US-Dollar. Er ging in seiner Studie im Passagierverkehr von einem Durchschnitts-Wachstum von 5,3 Prozent für die nächsten 20 Jahre aus.

Beide sind sich aber in einem einig: Der Trend zu neuen, sparsameren Modelle sowie ein dynamisches Wachstum in Schwellenländern wie China, aber auch Indien oder Lateinamerika schafft enormen Bedarf.

"Der Inlandsverkehr in Indien wächst mit 9,2 Prozent so schnell wie kein anderer wichtiger Markt und weist insgesamt die dritthöchste Wachstumsrate hinter dem Verkehr zwischen dem Nahen Osten und Südamerika sowie zwischen Nordafrika und der Volksrepublik China auf. Sieben der 20 am schnellsten wachsenden Verkehrsströme verbinden China mit dem Rest der Welt", heißt es in der Airbus-Prognose. Insgesamt dürfte sich die weltweite Flotte der Passagierflieger bis 2029 um 14.000 auf dann 29.000 Flugzeuge mehr als verdoppeln, schätzt Airbus.

Die Perspektiven für Mega-Flugzeuge wie den Super-Airbus A380 schätzt der europäische Hersteller auf mehr als 1.700 Passagier- und Frachtausführungen im Wert von über 570 Milliarden US-Dollar. Das Zentrum des Wachstums liegt bei sogenannten Standardrumpf-Flugzeugen - Kurz- und Mittelstreckenmaschinen mit einem Gang. Die sind schon heute Verkaufsschlager bei beiden Herstellern - auch wenn ihre Modelle Boeing 737 und Airbus 320 schon etwas in die Jahre gekommen sind. In diesem Segment prognostiziert Airbus die Auslieferung von fast 17.900 Flugzeugen im Wert von rund 1,27 Billionen US-Dollar.

Fluggesellschaften in aller Welt müssen aber auf Nachfolgemuster vorerst noch warten. Sowohl Boeing wie Airbus modernisieren ihre Erfolgsmodelle zwar stetig, scheuen angesichts anderer Prioritäten aber die Kosten für die völlige Neu-Entwicklungen. Airbus hat erst vor kurzem bekanntgegeben, seine A320 mit neuen Triebwerken und spritsparenden Knickflügeln aufzurüsten. Boeing hat sich allerdings noch nicht entschieden, wie und wann die Entwickler die 737 mit neuen Antrieben sparsamer machen sollen.

Unklar ist in den Prognosen bisher noch, inwieweit aufstrebende Schwellenländer wie Brasilien und China, aber auch Russland mit ihren modernen Flugzeug-Entwicklungen künftig das Duopol von Boeing und Airbus angreifen werden. Bisher drängen sie mit Macht in den Bereich der Kurz- bis Mittelstreckenjets.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 13.12.2010 13:09

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Beitrag vom 13.12.2010 - 20:01 Uhr
@nexus,

Diese Studien werden routinemäßig von Airbus, von Boeing, von Bombardier etc. erstellt, fortgeschrieben und veröffentlicht. Entwicklungen über die Ökonomischen Rahmenbedingungen wie den Ölpreis sind darin immer enthalten.

Diese Studien betrachten den Gesamtmarkt der Verkehrsflugzeuge nach Marktsegmenten und Regionen.

Airbus betrachtet:
a) Single Asile = A 320-Familie und deren Wettbewerber. KORREKTUR: JETS unter 100-Sitze sind nicht Thema der Airbus-Studie.
b) Twin Asile = A 330/340; A350 und deren Wettbewerber
c) VLA (Very Large Aircraft) = A 380 und B 747

Dies ist eine Marktstudie der Gesamtverkäufe aller Anbieter weltweit, auch China, inklusive der wenigen Maschinen die z.B. als russische TU 204 und IL-96 geliefert werden.

Dies ist keine Umsatzprognose von Airbus. Welchen Teil Airbus aus dem Kuchen ausschneiden will, wird anderweitig definiert.

Gruß Gustl


Dieser Beitrag wurde am 14.12.2010 00:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.12.2010 - 14:13 Uhr
Hoffentlich ist da die Ölpreisentwicklung mit drin. Und die Kleinigkeit, dass die Chinesen demnächst eigene Flugzeuge bauen und vermarkten. Und nicht nur die.

Dieser Beitrag wurde am 13.12.2010 14:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.12.2010 - 13:55 Uhr
Kaum wurde das A320neo Programm gestartet, passt Airbus vor allem in dem Segment gestiegene Bedarfsprognosen an. Praktisch, einfach, gut?


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