Passagierrekord 2010
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Flughafen München stößt an Kapazitätsgrenzen

ANA
ANA Boeing 777-300ER, © Flughafen München GmbH

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MÜNCHEN - Der Flughafen München stößt nach einem neuen Passagierrekord an seine Kapazitätsgrenzen. Trotz kalten Winterwetters, Aschewolke und Pilotenstreiks ist die Zahl der Fluggäste 2010 im Vergleich zum Krisenjahr 2009 um 6,2 Prozent auf rund 35 Millionen Passagiere gestiegen. "Wir haben nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sehr viel schneller als erwartet wieder deutliche Verkehrszuwächse registriert", sagte Flughafenchef Michael Kerkloh.

Nun leide der zweitgrößte deutsche Airport unter Engpässen - in den Verkehrsspitzen seien die beiden Startbahnen komplett ausgelastet. Für das Jahr 2011 erwartet der Flughafen erneut ein deutliches Plus.

Das Frachtaufkommen am Münchner Airport stieg 2010 sogar um mehr als ein Viertel auf den Rekordwert von 275.000 Tonnen. Dringend notwendig sei daher der zügige Bau einer dritten Start- und Landebahn. "Schon jetzt ist klar, dass die dritte Bahn keinen Tag zu früh kommen wird", sagte Kerkloh am Dienstag bei Vorstellung der Verkehrszahlen in München.

Um weiter wachsen zu können, wolle der Airport seine Ausbaupläne konsequent vorantreiben. So soll noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Satelliten für den Terminal 2 begonnen werden. Ab 2015 wollen die Flughafenbetreiber in dem neuen Gebäude weitere elf Millionen Passagiere abfertigen.

Die Zahl der Starts und Landungen ging im vergangenen Jahr hingegen um 1,7 Prozent auf 390.000 zurück. Schuld daran seien vor allem der Vulkanausbruch auf Island, das kalte Winterwetter und die Pilotenstreiks gewesen. Insgesamt 15.000 Flüge mussten gestrichen werden, etwa eine Million Passagiere waren betroffen. Ohne die Annullierungen hätte der Airport bei den Flugbewegungen ein leichtes Plus von einem Prozent erzielt, sagte Kerkloh.

Umsatzplus von 8,0 Prozent


Wegweisend für den Flughafen sei die Neustrukturierung der verlustreichen Flugzeugabfertigung am Boden im vergangenen Jahr gewesen. Durch die Auslagerung des sogenannten Ground-Handlings in die Flughafen-Tochter AeroGround sei das Geschäft wieder konkurrenzfähig, sagte Kerkloh. Die Beschäftigten verzichten seit Januar auf drei Prozent ihres Gehalts und erhalten im Gegenzug eine Jobgarantie für die kommenden sechs Jahre. Der Flughafen hatte angesichts der Verluste bei der Bodenabfertigung über die hohen Tarifentgelte der Mitarbeiter geklagt.

Der Münchner Airport steht in Europa auf Platz sieben nach London-Heathrow, Paris, Frankfurt, Madrid, Amsterdam und Rom. Der Umsatz des Flughafens legte im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 850 Millionen Euro zu. Der Gewinn von 125 Millionen Euro soll in die Tilgung von Altzinsen aus Gesellschafterdarlehen fließen.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 08.02.2011 12:49


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