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Mit der Erneuerung des Frachtzentrums am Frankfurter Flughafen wartet der Vorstand allerdings auf die endgültige Entscheidung über das Nachtflugverbot.
Das Erdbeben, der Tsunami und die Atomunfälle in Japan haben bei Lufthansa Cargo bislang vor allem zu Änderungen im Flugplan geführt. Beim Luftfrachtaufkommen gebe es hingegen keine "wesentlichen Einbrüche", sagte der neue Vorstandschef Karl Ulrich Garnadt. Die Katastrophen haben vor allem den Nordosten des Landes getroffen. Die Industrie, deren Güter per Luftfracht befördert werden, sitzt vor allem im Süden des Landes.
Für Lufthansa Cargo haben die Japan-Flüge eine deutlich höhere Bedeutung als für das Passagiergeschäft des Konzerns. Der Umsatzanteil liege im hohen einstelligen Prozentbereich, sagte der Cargo-Chef. Ob das Japan-Geschäft infolge der Katastrophen eher einbricht oder anzieht, könne er noch nicht einschätzen.
Guter Start ins neue Jahr
Insgesamt zeigte sich der Vorstand für 2011 optimistisch. "Wir hatten einen guten Start im Januar und Februar", sagte Garnadt. Die Erlöse seien stabil, und es seien weniger Frachtflieger in der Luft als im Krisenjahr 2009. Die Luftfrachttarife seien inzwischen wieder auf einem Niveau, mit dem das Unternehmen leben könne. Nach einem Rekordverlust 2009 hatte Lufthansa Cargo mit dem Wirtschaftsaufschwung 2010 einen operativen Rekordgewinn von 310 Millionen Euro eingeflogen. Im laufenden Jahr werde dieses Niveau voraussichtlich aber nicht wieder erreicht, sagte Finanzchef Gerber.
Jetzt will Lufthansa Cargo viel Geld in neue Flugzeuge, Software und neue Frachtanlagen in Frankfurt stecken. "Das sind die wesentlichen Investitionen, die für unser Geschäft mittelfristig in der nächsten Dekade entscheidend sind", sagte Gerber. Wie viel Geld in den Bau eines neuen Frachtzentrums oder die Modernisierung der bestehenden Anlagen fließt, macht das Unternehmen allerdings weiterhin von der künftigen Nachtflugregelung abhängig. In der Planung steht ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag.
"Die Erneuerung des Cargo-Centers wird durchgeführt, wir sind aber flexibel bei der Größenordnung", sagte Garnadt. Das endgültige Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erwartet der Manager nun erst in der ersten Hälfte des kommenden Jahres. Für den kommenden Winterflugplan geht der Vorstand von den ursprünglich genehmigten 17 Nachtflügen aus. Diese waren im Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Frankfurter Flughafens vorgesehen. Sollte das Gericht die Zahl der Nachtflüge stärker beschränken, sei das Wachstum in Frankfurt beschränkt.
Investitionen in Flotte und IT
Bis zum Jahr 2018 will Lufthansa Cargo ihre Frachterflotte mit fünf neuen Boeing 777F verstärken, die laut Preisliste insgesamt 1,3 Milliarden Dollar kosten. Danach sollen auch die jetzigen Maschinen vom Typ MD-11 nach und nach durch neue, treibstoffsparende und leisere Modelle ersetzt werden.
Mit den Investitionen in neue Software will sich Lufthansa Cargo für das papierlose Luftfrachtgeschäft rüsten. Voraussichtlich soll die Schwestergesellschaft Lufthansa Systems binnen fünf bis sechs Jahren die Umstellung auf ein vollständig neues System schaffen.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 23.03.2011 13:52
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