Politposse um Privatisierung
Älter als 7 Tage

Flughafen Wien AG kommt nicht zur Ruhe

Tower Wien
Tower am Flughafen Wien, © Ingo Lang

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WIEN - Während es für die Stadt Wien als syndizierter Anteilseigner durchaus Sinn macht eine so wichtige Infrastruktur wie den Flughafen Wien in öffentlicher Hand zu behalten, kann sich Anteilspartner Niederösterreich inzwischen auch eine Privatisierung vorstellen. Das berichtet heute die Tageszeitung 'Kurier' unter Bezug auf Aussagen von Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SP) und Niederösterreichs Landeschef Erwin Pröll (VP).

Indessen kommt die Flughafen Wien AG auch nach dem kürzlichen Führungswechsel nicht zur Ruhe. Mit dem angekündigten Abgang von Aufsichtsratsprecher Karl Samstag (>SP) und der beabsichtigten Nachbestellung durch Ewald Kirchner (>SP), Chef der kommunalen Wohnbaugesellschaft Gesiba (Wien) kam erneut Bewegung in die zerrüttete Führungsmannschaft des Wiener Flughafens.

Mit Kirschner soll nun dauerhaft jene Stelle besetzt werden, auf die der derzeitige Vorstandsprecher Christoph Herbst (>VP) nach der zum Jahresende geplanten Vorstandsneubesetzung zurückkehren sollte. Wie berichtet wechselte Christoph Herbst nach der Ablöse des Vorstandsprechers Herbert Kaufmann (>SP) vom Aufsichtsratsprecher interimistisch in den Chefsessel des Flughafens.

Für die nächste Sitzung des Aufsichtsrats am 26.April und die Hauptversammlung am 29.April liegt jede Menge Zündstoff am Tisch. Kolportiert wird, dass Christoph Herbst seinen Verbleib am Flughafen Wien von einer akzeptablen Lösung der anstehenden Personalfragen in der politisch bestimmten Führungsriege der Gesellschaft abhängig mache. So meldete Herbst wiederholt Interesse an der zum Ende Mai ausgeschriebenen Position eines Verfassungsrichters an.

Die börsennotierte FWAG befindet sich zu je 20 Prozent im Besitz der Stadt Wien (Rot-Grün) sowie des Landes Niederösterreich (Schwarz). Zehn Prozent der Anteile halten die Mitarbeiter, der Rest der Aktien ist Streubesitz. Über einen Syndikatsvertrag haben die Minderheitseigner Wien und Niederösterreich die Verfügungsgewalt über das Unternehmen.

Trotz Beteuerung der Landeseigentümer die anstehende Neubesetzung des (voraussichtlich zweiköpfigen) Vorstands nach ausschließlich fachlichen Kriterien auszurichten, so haben die politischen Paritäten der Syndikatsvertreter im Aufsichtsrat dennoch Einfluß auf das dabei angewandte Vergabeverfahren.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 22.04.2011 12:26


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