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Die Nordafrika-Krise bremste vor allem das Geschäft mit den Franzosen, bei denen Ägypten, Tunesien und Marokko sonst zu den Lieblingszielen zählen.
Obwohl Analysten ein noch besseres Abschneiden erwartet hatten, legte die Tui-Travel-Aktie an der Londoner Börse am Morgen zeitweise um acht Prozent zu. Zuletzt notierte sie noch mit 2,69 Prozent im Plus bei 172,00 britischen Pence. Die Papiere der Konzernmutter Tui gewannen in Frankfurt mit dem MDax 2,91 Prozent auf 5,098 Euro.
Deutsche buchen teurere Reisen
In Zentral- und Nordeuropa verkaufen sich die Reisen für den Sommer den Angaben zufolge weiter gut. Sowohl in Deutschland als auch in Nordeuropa verkaufte Tui Travel bis jetzt deutlich mehr Reisen als vor einem Jahr. Die deutschen Kunden gaben dabei im Schnitt auch mehr Geld aus. Auch in Großbritannien lief es besser als erwartet, nachdem die Verbraucher dort infolge der Wirtschaftskrise immer weniger Geld zur Verfügung haben, um in den Urlaub zu fahren. Die Zahl der Urlauber ging dort bei höheren Preisen leicht zurück.
Beim Rivalen Thomas Cook (Neckermann Reisen, Condor) hatten die Einbrüche in Nordafrika stärker ins Kontor geschlagen. Auch das Großbritannien-Geschäft machte dem Konkurrenten offensichtlich mehr zu schaffen als Tui Travel. Vergangene Woche nahm Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa deshalb seinen Hut.
Mehr Umsatz, weniger Verlust
Tui Travel steigerte im dritten Quartal den operativen Gewinn vor Sondereffekten um 57 Prozent auf 88 Millionen britische Pfund (rund 100 Mio Euro). Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 3,8 Milliarden Pfund zu. Unter dem Strich blieb rechnerisch ein Minus von neun Millionen Pfund. Ein Jahr zuvor, als tagelange Flugausfälle infolge der Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island das Unternehmen belastet hatten, war der Verlust noch zehnmal so hoch gewesen.
Nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs steckte Tui Travel nun noch mit 264 Millionen Pfund in den roten Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das Minus damit um gut ein Drittel. Reiseveranstalter fahren den Großteil ihrer Gewinne im Sommer ein. Im Winter schreiben sie meist Verluste, weil sie ihre Kosten nicht decken können.
© dpa-AFX | Abb.: Tui | 10.08.2011 14:06
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