CEE und Asien
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Austrian kämpft um ihre Schlüsselmärkte

Austrian Airbus A319
Austrian und Airberlin am Ost-Drehkreuz Wien, © Ingo Lang, edition airside

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WIEN - Anlässlich der Präsentation ihres Quartalsberichts geben sich die AUA-Vorstände Andreas Bierwirth und Peter Malanik kämpferisch gegenüber der zunehmend offensiven Konkurrrenz in Austrians Schlüsselmärkten. Während Austrian auf der Lowcost-Seite von Airberlin/Niki nun auch in ihrem Hausmarkt Südosteuropa herausgefordert wird, drückt die massive Expansion der Emirates auf ihr Premiumgeschäft, vor allem in ihrem Zukunftsmarkt Indien.

Dass in Wien eine zweite Allianz (Oneworld) nach Austrians Hausmarkt greift, will die Airline mit einem strategischen Ausbau ihres CEE-Angebots verhindern. In Bezug auf die Kapazitätsausweitung von Emirates hofft die AUA auf Schützenhilfe des Verkehrsministeriums.

Central-Osteuropa CEE

Wenig Verständnis zeigt AUA-Vorstand Bierwirth für die Doppelgleisigkeit am Flughafen Wien und Bestrebungen hier mit Airberlin/Flyniki ein zweites Osteuropakreuz aufzubauen. In Richtung der designierten Oneworld-Carrier  kündigt Bierwirth an, "Wir haben uns entschieden, unser Angebot nach Belgrad, Sofia und Bukarest ab Sommer 2012 deutlich auszubauen. Wir glauben, dass der Markt hier kein zweites Drehkreuz dieser Größenordnung hergibt. Insoweit werden wir den Wettbewerb annehmen und unsere Rolle als führendes Osteuropadrehkreuz entsprechend untermauern".

Angeblichen 'Wetten', dass Austrian ihr Streckennetz nach Osteuropa adaptieren wird, erteilt Bierwirth eine Absage: "Das werden wir sicher nicht tun. Wir werden gerade das Osteuropadrehkreuz mit Zähnen und Klauen verteidigen".

Der Markt Wien sei gegenwärtig starken Überkapazitäten ausgesetzt, die durch Veränderungen in der Marktstruktur in den nächsten Jahren zu bereinigen sind. "Da werden wir noch spannende Momente erleben", so  Bierwirth kryptisch. Es gäbe weltweit kein Drehkreuz, wo zwei verschiedene Allianzen erfolgreich am gleichen Markt tätig wären. Ungewiss seien freilich auch die Auswirkungen einer Eurokrise auf das sich gerade wieder erholende Osteuropageschäft.

Die für den CEE-Ausbau benötigte Kapazität will sich die Airline durch Stilllegung einiger Strecken in Westeuropa beschaffen, wie die zum Winter eingestellten Routen zu Mailands Stadtflughafen Linate (Malpensa bleibt!) und Helsinki. Temporär ausgesetzt wird, wie zuvor schon Tripolis, auch die von Unruhen betroffene Route nach Damaskus.

Asien

Zu Emirates Bemühungen den Flughafen Wien durch eine zweite Tagesrotation verstärkt an ihr Asiendrehkreuz Dubai anzubinden, erwartet sich die Airline inzwischen vor allem eine Lösung durch verbesserte Standortbedingungen auf ihrer Heimatbasis Wien. Dazu fordert Vorstand Peter Malanik von Verkehrsministerin Doris Bures eine rasche Umsetzung der kürzlich präsentierten "Roadmap". So wären für die AUA am Standort allein schon gebührenseitig Entlastungen im oberen zweistelligen Millionenbereich drinnen, nicht zuletzt auch durch eine Rücknahme der 'ineffektiven' Flugsteuer, auch im Hinblick auf die kommende Emmissionsabgabe.

Zu wünschen wäre auch eine 'mutige' Entscheidung zu den immer noch unentschiedenen Verkehrsrechten. So setze Emirates auf eine, zumindest weitere Verlängerung der temporären Betriebserlaubnis. Zusätzlichen Druck mache auch die Regierung der Emirate, deren Vertreter zu der für Ende Oktober festgesetzten Verhandlungsrunde einfach nicht erschienen seien. Mutig wäre für das Verkehrsministerium eine klare Entscheidung: "Keine Rechte, keine Flüge". Stattdessen würde man zunächst die Auswirkungen der Kapazitätsausweitung abwarten. Malanik dazu mit einem makaberen Vergleich: "Das kommt mir so vor, wie wenn man dann einen Pathologen bestellt, um festzustellen, woran der Patient gestorben sei".

Die zusätzlichen Dubaifrequenzen würden sich vor allem auf Austrians Verkehr nach Indien auswirken, weniger auf die Passagierzahlen als auf den Premiumverkauf. Da sei jetzt Einiges an den Mitbewerber gegangen, so Bierwirth in einer Analyse der aktuellen Sommerzahlen. Nicht auszuschließen sei zum Sommer 2012 eine Kapazitätsanpassung.
© Bob Gedat, edition airside / aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 27.10.2011 17:05


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