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EU: Mehr Datenschutz für Passagiere auf US-Flügen

Passkontrolle
Passkontrolle, © Flughafen München

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BRÜSSEL - Bei Flügen in die USA sind die persönlichen Daten europäischer Passagiere künftig besser geschützt. Ihre Angaben dürfen nicht mehr solange wie bisher für die Auswertung durch US-Terrorfahnder gespeichert werden.

Das teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Die EU habe mit den USA nach knapp einjährigen Verhandlungen ein neues Abkommen über die Weitergabe von Fluggastdaten (PNR) ausgehandelt. Zu den 19 Daten gehören unter anderem Name, Adresse, Sitzplatz- und Kreditkartennummer.

Dem neuen Abkommen müssen Europaparlament und Mitgliedsstaaten noch zustimmen. Neu ist, dass sämtliche Datensätze künftig nach sechs Monaten anonymisiert werden, so dass US-Beamte nicht mehr auf die Person des Fluggastes schließen können. Die Datensätze dürfen insgesamt nicht mehr 15, sondern nur noch 10 Jahre gespeichert bleiben. Airlines geben die Daten an die US-Behörden weiter - diese dürfen nicht mehr wie bisher die Daten selber aus den Rechnern der Fluggesellschaften auslesen. "Passagiere haben dann mehr Rechtssicherheit", sagte der Sprecher der zuständigen EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström.

Schon 2007 hatten die EU und die USA ein Abkommen geschlossen, das es den amerikanischen Sicherheitsbehörden erlaubt, bei Transatlantikflügen die persönlichen Daten europäischer Passagiere auszuwerten. Dies soll dem Kampf gegen Terrorismus und schwere Kriminalität dienen. Nach Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags hatte das Europaparlament aber die Neuverhandlung des Abkommens verlangt, weil die Abgeordneten solchen Verträgen zwischen EU und Drittstaaten nun zustimmen müssen.
© dpa | 10.11.2011 19:34

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Beitrag vom 11.11.2011 - 13:22 Uhr

@sixpence: .......ich bin wirklich überzeugter europäer, aber entschiedener gegner überzogener beamtenstaaterei.
Europa wird halt nur verwaltet, aber nicht regiert. Dieser Persilschein, Passagierdaten 'nur mehr' 10 Jahre speichern zu 'dürfen', zeigt die ganze Hilflosigkeit Europas gegenüber den USA. Dieses Land hat überhaupt keinen Anspruch auf diese Daten, nicht mal für die Dauer des Aufenthalts. Punkt. Das Problem ist, wenn die Daten erstmal dort sind, hat keiner mehr eine Kontrolle darüber, was mit denen geschieht, weder zeitlich noch faktisch. Du bekommst auch keine Auskunft, WAS die alles über Dich gespeichert haben. Die Passagierdaten sind ohnehin nur ein UPDATE. Bilateraler Datenschutz? Was für eine Farce !
Beitrag vom 11.11.2011 - 10:27 Uhr
deine frage ist schon recht, aber nicht gut genug. wir sollten uns alle fragen, warum wir die us gläubigkeit unserer regierung weiter unterstützen. es gibt für mich keinerlei grund, einem land, das überall auf der welt kriege anzettelt, resourcen verschwendet, finanzbetrug in globalem ausmass erlaubt und mit dem fähnchen der demokratieverbreitung sich überall in der welt ungefragt einmischt, die füsse zu küssen. wir sind gerade kurz davor, wegen diverser unglaublich anmassender und ungeregelter auswüchse, alle in den finanz- und wirtschaftsbankrott zu krachen. einem land, das für seine soldaten immunität für kriegsverbrechen verlangt und sich weigert den internationalen strafgerichtshof anzuerkennen, darf man keinesfalls weiterhin erlauben, sich unerlaubt personendaten zu verschaffen. brüssel ist ein haufen von überbezahltenn beamten, die ohne legitimation regeln erlassen ohne dazu von irgendjemand beauftrag zu sein.
ich bin wirklich überzeugter europäer, aber entschiedener gegner überzogener beamtenstaaterei.

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid
Beitrag vom 11.11.2011 - 00:10 Uhr
Gut gebrüllt, Löwe, aber das ist (wieder mal) reine Augenauswischerei.

Die USA speichern seit mindestens 25 Jahren (nicht erst seit 9-11) lückenlos alle europäischen Polizeidaten, zum Teil in privaten Rechenzentren, die ihre Daten den Behörden auf Abruf verkaufen.

Einem meiner besten Freunde ist 2003 am JFK die Einreise verwehrt worden, wegen eines (läppischen) "Drogendelikts". Er sollte auf Einladung des Österreich-Amerikanischen Kulturinstituts als Referent auf einer Veranstaltung teilnehmen. Nach 24h in Fußfesseln (!), wurde er von FBI-Beamten zum nächsten AUA.Flieger nach Wien eskortiert. Hintergrund: Eine Polzeiverwarnung vom Winter 84 (60 DM) aus Lörrach/Baden-Wbg, weil seine FRAU in leeren Nachtzug aus Basel (Schweiz) einen Joint geraucht hat. Laut Gesetz müssen Daten dieser Kategorie nach 3 Jahren gelöscht werden.

Frage an die Herrschaften in Brüssel: Wie kommen deutsche Polizeidaten aus dem Jahr 84 in das System der US-Heimatschutzbehörde? Nach anschließenden Recherchen des Krone-Korrespondenten in NY stammte die Information aus einem privat geführten Rechenzentrum in Atlanta, das zu jedem europäischen Einwohner völlig unkontrolliert (und ungewartet !) ein 40-seitiges Portofolio speichert, in dem so gut wie alle behördlich verfügbaren Daten abgelegt sind. Orwells Phantasien sind längst Realität, in dem Fall stimmt sogar das Datum.

Dieser Beitrag wurde am 11.11.2011 13:06 Uhr bearbeitet.


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