Passagierrechte
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Neue Schlichtungsstelle soll unzufriedenen Fluggästen helfen

Flughafen Frankfurt
Terminal am Flughafen Frankfurt, © world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography

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BERLIN - Eine neue Schlichtungsstelle soll unzufriedenen Passagieren künftig Beschwerden über ihre Fluggesellschaft erleichtern. Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch, habe Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) ein entsprechendes Papier zugeschickt, sagte eine BDL-Sprecherin am Samstag in Berlin.

"Passagiere und Fluggesellschaften werden gemeinsam davon profitieren", sagte die Ministerin der "Süddeutschen Zeitung". "Langwierige Gerichtsverfahren werden vermieden, die Kundenbindung bleibt erhalten." Die Vereinbarung sei bereits unterzeichnet worden.

Laut Verband sind die BDL-Mitglieder mit im Boot, also die beiden großen deutschen Airlines Lufthansa und Air Berlin, aber auch Condor oder Tuifly. Mit ausländischen Gesellschaften, die deutsche Flughäfen anfliegen, sollten nun möglichst schnell Gespräche geführt werden. BDL-Sprecherin Sandra Niedenthal betonte, es sei wichtig, dass auch ausreichend ausländische Gesellschaften teilnehmen, damit es keine Wettbewerbsverzerrungen gebe. Wann die Schlichtungsstelle ihre Arbeit aufnehmen könne, sei noch unklar.

Die BDL-Sprecherin erklärte, die Schlichtung solle dann ins Spiel kommen, wenn sich Reisende zuvor erfolglos bei ihrer Fluggesellschaft beschwert hätten. "Die Kundenzufriedenheit im Luftverkehr ist bereits sehr hoch, mit der Schlichtungsstelle wollen wir das weiter verbessern." Die Kosten, die durch die Beschwerden entstehen, sollen von der jeweils betroffenen Fluggesellschaft getragen werden.

Für die Fluggäste würde dies bedeuten, dass anfallende Kosten - etwa weil ein Flug überbucht oder verspätet war - übernommen werden. Beschwerden, die bei der zuständigen Gesellschaft abgelehnt wurden, fielen dann in den Aufgabenbereich der neuen zentralen Einrichtung.

Laut "Süddeutscher Zeitung" ist noch offen, ob sich die Einrichtung der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SöP) anschließen wird. Sie war im Sommer 2009 im Rahmen der neuen Fahrgastrechte initiiert worden. Die SöP gibt Empfehlungen für eine einvernehmliche und außergerichtliche Lösung. Bislang könnten Flugreisende von der Organisation in Berlin selten Hilfe erwarten, weil die meisten Fluggesellschaften bei dem Verfahren nicht mitmachten.
© dpa | Abb.: Flughafen München, Archiv | 24.12.2011 09:25


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