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Zugleich warb er um Verständnis bei den Anwohnern. Er bat sie, die "Zähne in der Übergangszeit noch einmal zusammenzubeißen, um den Luftverkehrsstandort Deutschland zu sichern".
In der Übergangszeit bis März müsse es möglich sein, die zusätzlichen Flüge in Tegel starten zu lassen. Wenn Berlin seine gute Positionierung nicht verlieren wolle, müsse man "hier also auch mal umso mehr zugeben. Das ist dann die halbe Stunde am Morgen und die halbe Stunde am Abend", sagte Beisel. In Tegel gilt ein Flugverbot von 23.00 bis 6.00 Uhr.
Für die Genehmigung von Flügen außerhalb dieser Zeit ist die Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg zuständig. Lufthansa und Air Berlin haben dort bereits entsprechende Anträge eingereicht. Ob und wann mit einer Genehmigung zu rechnen ist, konnte die Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung, Petra Rohland, noch nicht sagen. Es müsse unter anderem geprüft werden, wie groß die Zahl der Anträge insgesamt sein wird und für welchen Zeitraum die Genehmigungen erteilt werden sollen.
Wie viele Flüge zusätzlich ab Tegel starten sollen, könne auch er noch nicht sagen, erklärte Beisel. Erst in den kommenden Tagen werde der Flugplankoordinator für Deutschland die Zahlen bekommen und die Flugpläne für Tegel und Schönefeld neu erstellen.
"Wir wissen, dass die Lufthansa eine große Ausweitung ihres Programms plant. Das sind allein über 600 Flüge in der Woche." Air Berlin wolle den neuen Flughafen als Drehkreuz nutzen. Diese beiden Fluggesellschaften müsse man jetzt weiter in Tegel unterbekommen. "Das ist eine planerische Aufgabe, die wird gelingen", sagte Beisel.
Optimistisch zeigte er sich auch mit Blick auf die Abfertigung am Boden: "Auch da hat Tegel die letzten Jahren geübt." Air Berlin habe dort ja schon ein kleines Drehkreuz mit geringem, aber wachsendem Anteil an Umsteigern aufgebaut. "Die Leute in Tegel sind es gewohnt, mit Notlösungen und Provisorien zu arbeiten. Tegel wird auch diese Übergangszeit packen."
Ein Ausweichen auf andere Flughäfen im größeren Umkreis von Berlin ist aus Beisels Sicht nicht sinnvoll. "Sie können nicht einen Teil der Zubringerflugzeuge in Leipzig und einen anderen Teil in Tegel landen lassen, wenn Sie mit den Passagieren eine größere Maschine befüllen wollen, die dann weiterfliegt." Das sei nur an einem Standort machbar.
© Anja Sokolow, dpa | 19.05.2012 07:50
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