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Air Berlin-Chef Mehdorn fordert Investitionen in TXL

Hartmut Mehdorn
Air Berlin-Boss Hartmut Mehdorn, © Ingo Lang, edition airside

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BERLIN - Die verschobene Eröffnung des Hauptstadtflughafens könnte auch am bisherigen Berliner Flughafen Tegel zusätzliche Kosten verursachen. Air Berlin als Hauptkunde forderte am Dienstag Investitionen in das 38 Jahre alte Terminal. "Wir leben ja in Tegel in Zelten und Provisorien", sagte Unternehmenschef Hartmut Mehdorn. Zum Beispiel müsse dort die Kofferverteilung verbessert werden, möglicherweise durch zusätzliche Mitarbeiter.

Außerdem seien Parkplätze für die zusätzlichen Flugzeuge notwendig, die die Airlines vom 3. Juni an einsetzen wollen - dem bisherigen Eröffnungstermin des neuen Hauptstadtflughafens im brandenburgischen Schönefeld.

"Wir sind die Hauptstadt", sagte Mehdorn. "Wir können nicht sagen, wir leben hier zehn Monate mit einem Provisorium der übelsten Art. Das muss man anständig machen." Probleme wird es aus Sicht des Air-Berlin-Chefs besonders bei Schnee und Eis in Tegel geben. "Wir machen uns Sorgen, der Winter ist eine harte Nuss." Das Enteisungsmittel für die Flugzeuge könne in Tegel längst nicht so effektiv gesäubert werden wie am Hauptstadtflughafen.

Air Berlin forderte erneut, das Tegeler Nachtflugverbot zu verkürzen, das derzeit von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr gilt. Seine Airline habe große Probleme, damit die geplanten Umsteigeverbindungen anzubieten, sagte Mehdorn. Er hat bei der Oberen Luftfahrtbehörde einen Antrag gestellt, dass der Flughafen morgens und abends eine halbe Stunde länger geöffnet wird. Am Morgen könne Air Berlin dann bis zu zehn zusätzliche Flüge unterbringen.

Mehdorn schloss nicht aus, dass seine Airline Flüge streicht, wenn das bisherige Nachtflugverbot bleibt. Zugleich gab er zu, dass der Air-Berlin-Flugplan auch bei den geltenden Öffnungszeiten unterzubringen ist. "Wenn man alles zusammenstaucht, ist es vielleicht noch möglich. Aber das macht die Risiken noch größer." Zahlreiche Verspätungen seien dann möglich, weshalb Air Berlin "nicht ohne weiteres" zustimmen werde.

Mehdorn lehnte es ab, Flüge zum alten Airport Schönefeld oder an den Flughafen Leipzig/Halle zu verlegen. Schönefeld sei zu eng. "Und wenn man ihn sich ansieht: So möchte man auch keine internationalen Gäste begrüßen. Da lässt ja auch ein Stück weit die DDR noch grüßen."

Air Berlin will Anfang nächster Woche ungefähre Kosten nennen, die durch die geplatzte Eröffnung entstehen. Mehdorn sagte, er habe dann ein Gespräch mit Flughafenchef Rainer Schwarz vereinbart. Air Berlin wolle diese Zusatzkosten nicht tragen, bekräftigte er. Wer den "Bockmist" gemacht habe, müsse auch dafür aufkommen.
© dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 22.05.2012 13:23

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Beitrag vom 23.05.2012 - 17:21 Uhr
Natürlich ist es der Steuerzahler der die Zeche zahlen muss. Aber ich kann jeden Geschädigten in diesem Fall nur verstehen, vom Einzelhändler bis zu den Airlines. Es kann doch wohl nicht wahr sein dass die Herrschaften, die 21 Tage vor Eröffnung die Verschiebung bekanntgeben, sich nun der Reihe nach aus der Verantwortung ziehen. Schadensersatz und Investitionen sind richtig, auch wenns aus dem Steuersäckel kommt.

Dieser Beitrag wurde am 23.05.2012 17:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.05.2012 - 12:27 Uhr
Zitat :"Air Berlin wolle diese Zusatzkosten nicht tragen, bekräftigte er. Wer den «Bockmist» gemacht habe, müsse auch dafür aufkommen."

Ja richtig... nur...da gibt es glaube ich ein Problem........der Steuerzahler kommt dafür auf, verbockt haben es aber andere. Man kann mich allerdings eines besseren belehren :)


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