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Boeing werde die ersten 737 MAX zunächst auf einer separaten Endmontagelinie produzieren, erklärte Tinseth zur Frage des Produktionsübergangs. "Danach werden wir die Fertigung der 737NG und 737 MAX auf den Endmontagelinien in Renton für eine Übergangszeit zusammenlegen."
Mit der 737 MAX antwortete Boeing im vergangenen Jahr auf den Airbus A320NEO. Neue Triebwerkstypen und aerodynamische Modifikationen sollen die Brot-und-Butter-Programme der konkurrierenden Hersteller deutlich sparsamer machen als die aktuellen Modellreihen.
Größer soll die 737 hingegen auch als MAX nicht werden. "Wir werden uns am oberen Ende des Angebots an der bisherigen 737-900ER mit ihren bis zu 215 Sitzen orientieren", stellte Tinseth klar.
Boeing will den ersten Prototypen der 737 MAX im Jahr 2015 bauen und 2016 erstmals in die Luft bringen. Zu diesem Zeitpunkt soll die A320NEO bereits bei Airlines im Einsatz sein - Airbus plant die erste Auslieferung einer NEO im Oktober 2015.
Nachteile durch den späteren Start der 737 MAX will man bei Boeing nicht erkennen. "In einem langfristig angelegten Programm geht es zu allererst darum, das bessere Produkt anzubieten", sagte Tinseth. "Airbus war in den 90er Jahren mit der A340 früher am Markt, aber mit der 777 haben wir später mehr Flugzeuge verkauft."
Im Weltmarkt für Verkehrsflugzeuge mit Standardrumpf von 90 bis 200 Sitzen erwartet Boeing bis 2030 weltweit 23.370 neue Auslieferungen. Allein in Europa werde sich die aktive Single Aisle-Flotte in den nächsten 20 Jahren von 2.990 auf 6.110 Flugzeuge verdoppeln, sagte Tinseth mit Hinweis auf den aktuellen Boeing Market Outlook. Auf den alten Kontinent würden 24 Prozent der weltweiten Auslieferungen in diesem Segment entfallen.
Dem steigenden Bedarf an neuem Fluggerät bei Netzwerk-Airlines und LCC wird Boeing in den nächsten Jahren mit einem Ausbau seiner Fertigungskapazitäten Rechnung tragen. Nach einer Anhebung der monatlichen Produktionsrate auf 35 Flugzeuge in diesem Jahr, will Boeing die 737-Fertigung bis 2014 nochmals um 20 Prozent auf dann 42 Flugzeuge im Monat anheben. "Gegen Ende des Jahrzehnts könnten wir bei 50 bis 60 Maschinen im Monat liegen", ergänzte Tinseth.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 01.06.2012 12:18
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