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Das nächste Etappenziel sei ein neuer, einheitlicher Kollektivvertrag. Sobald im Herbst ein gemeinsamer Betriebsrat gewählt sei, werde man umgehend mit den Verhandlungen beginnen. Derzeit ersetzt eine Betriebsvereinbarung die gekündigten Kollektivverträge. So zeigte sich Albrecht auch zuversichtlich, dass die unterschiedlichen Kulturen von Austrian und Tyrolean zueinander finden werden, auch wenn das jetzt noch eine "Baustelle" sei.
Mit dem erfolgreichen Betriebsübergang sei nun das Sanierungsprogramm abgeschlossen. Insgesamt soll durch einen Mix von Kostensenkungen und Ertragssteigerungen das jährliche Betriebsergebnis um 230 Millionen Euro verbessert werden.
Weiterhin Druck macht die AUA aber auf die völlige Rücknahme der Flugsteuer, die heuer bei ihr mit rund 10 Millionen EUR zu Buche schlägt. Auch müsse die von der EU einseitig erhobene Emissionsabgabe global eingeführt werden, da es sonst für die EU-Airlines zu gravierenden Wettbewerbsnachteilen kommen würde, fordert Albrecht. Stärkste Belastung sei aber immer noch die inflationäre Entwicklung der Treibstoffpreise.
So war das zentrale Thema des jährlichen Wiener Luftfahrtsymposium heuer "Green Aviation Mobility". Schwerpunkt des hochkarätig besetzten Events waren die Bemühungen der Luftfahrtindustrie Spritverbrauch und Emissionen durch technische und operative Maßnahmen nachhaltig zu senken. Das Spektrum reicht von effizienteren Antrieben wie bei den Airbus NEO und Boeing MAX-Programmen, Gewichtseinsparungen aller Art, elektrischen Rollantrieben und verbesserter Aerodynamik, über optimierte Flugwege und Anflugverfahren bis hin zu energiesparenden Roll und Abfertigungsprozessen auf den Flughäfen. Bezogen auf den Stand von 2005 sollen damit bis 2050 die Emissionen halbiert werden.
Noch nicht marktreif sei hingegen regenerierbarer Biosprit. Je nach Ressourcen ist Biosprit derzeit bis zu fünf Mal teurer wie fossiler Sprit. Zu dem darf seine Herstellung auch nicht auf Kosten der Nahrungswirtschaft gehen, erklärte der für Luftfahrtpolitik zuständige AUA-V.P. Walter Reimann.
Kein Thema auf dem Symposium waren Nachfolgetechnologien, mit denen ab 2050 jährlich bis zu 16 Milliarden Passagiere befördert werden sollen. (2011: 2,8 Milliarden). Am Rande des Symposiums sprach aero.at darüber mit den Marketingchefs Drew Magill von Boeing und Alan Pardoe von Airbus, sowie mit MTU-Programmchef Anton Binder. Ein Bericht dazu erscheint in Kürze.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 13.09.2012 17:47
Kommentare (2) Zur Startseite
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Das dürfte Albrecht viel weniger Kopfschmerzen bereiten als die 'unterschiedlichen Kulturen'.
Tatsächlich gibt's da jetzt innerhalb des Flugbetriebs eine Zweiklassengesellschaft, die einen fliegen zu Tyrolean-Gehältern und die anderen zu AUA-Bezügen, zum Teil am gleichen Flieger. Würd' mich nicht wundern, wenn die Tyrolean-Crews das jetzt in die eigene Hand nehmen, ähnlich wie zuvor die Lauda-Crews. Die Verhandlungen über den neuen KV werden noch sehr spannend werden.
Interessante Ansichten eines Managers, der nun zig Prozesse am Hals hat.