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Italien will Alitalia mit drei Milliarden Euro neuem Startkapital ausstatten und die Kontrolle über die Airline übernehmen. Anfang Juni mahnte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager jedoch Nachbesserungen bei der bevorstehenden Verstaatlichung an.
Wie die Zeitung "Corriere Della Sera" schreibt, hat die italienische Regierung am Montag in Brüssel überarbeitete Pläne eingereicht. Demnach werde die neue Alitalia ihre Flotte von 112 auf "65 bis 70 Flugzeuge" abschmelzen - zuvor hatte Italien eine Flottenstärke von 93 Maschinen angepeilt.
Wegen der Auswirkungen der Luftfahrtkrise rechnet Alitalia für 2021 immer noch mit 40 Prozent weniger Fluggästen als 2019. Die Zahl der Mitarbeiter soll um 4.000 auf 6.500 sinken. Der Plan sieht zudem eine engere Verzahnung mit den Allianzpartnern Air France-KLM und Delta im internationalen Geschäft an.
Bei Alitalia wird das Geld knapp
Alitalia macht seit 2002 keinen Profit mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, scheiterten. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte der Airline in jüngerer Zeit bereits Überbrückungskredite in Milliarden-Höhe gewährt.
Der weitgehende Stillstand des europäischen Flugverkehrs wegen der Pandemie hat die Lage bei Alitalia zuletzt dramatisch verschärft: Ende Mai hatte die Airline nur noch 232 Millionen Euro in der Kasse und 2020 erst rund 505 Millionen Euro Umsatz erzielt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Flughafen Nürnberg | 23.07.2020 15:23
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