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AUA-CEO Albrecht: "NIKI Rückzug aus Osteuropa kaum überraschend"

Austrian Headquarters Wien
Austrian Headquarters Wien, © Ingo Lang

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WIEN - Als NIKI vor über zwei Jahren (als designierter oneworld-Partner) in Wien ein zweites Osteuropa-Drehkreuz ankündigte, warnte der damalige AUA-Vorstand Andreas Bierwirth, zwei Hubs in den selben Markt habe noch an keinem Standort funktioniert. Er sollte Recht behalten. Auf die Auslagerung von Nikis Ostflügen nach Berlin reagiert nun AUA-CEO Jaan Albrecht mit der Ankündigung die AUA-Flüge nach Bukarest, Sofia und Belgrad "möglicherweise" aufzustocken. Und vermutlich auch die Preise.

Wie berichtet, stellt Niki seine Balkanflüge mit Sommer 2013 wieder ein. Bukarest und Sofia werden künftig vom AB-Hub Berlin aus angeflogen, Belgrad gestrichen.

Weniger Flüge bedeute zwar nicht zwingend auch höhere Preise, erklärte Albrecht am Montag im Wiener "Zigarrenclub", verwies aber darauf, dass Fliegen wegen hoher Spritpreise und neuer Belastungen wie Ticketsteuer, Klimazertifikate, Steuern und veränderter Kostenstrukturen insgesamt wohl teurer wird. 

Demgegenüber habe das Überangebot von Wien nach Südosteuropa bei den Preisen (absehbar) zu einem desaströsen Preisverfall geführt.

Dennoch sieht Albrecht Billig-Airlines wie Easyjet im Vorteil. Während Traditionsairlines wie Malev oder Spanair vom Markt flogen oder wie SAS ums Überleben kämpfen, verbuchen junge Airlines wie Easyjet Rekordgewinne. Tradition sei eine Bürde, die kostet. Bei allen stolzen Airlines, die die Namen ihrer Länder trugen, sei ein Riesenbedarf an Modernisierung, so Albrecht.

Drei Jahre nach ihrer Privatisierung sei die AUA zwar stabilisiert, aber noch nicht saniert. So soll das im Januar gestartete Sanierungsprogramm die AUA zukunftsfähig machen. Für 2013 ist Albrecht allerdings noch bescheiden: Ziel ist eine EBIT-Marge von 4 Prozent, "vom Keller kommend".

Tradition sei aber auch kostbar, die AUA ist Teil der österreichischen Kultur: "Wir wollen nicht, dass die rot-weiß-rote Heckflosse blau oder gelb oder grün angestrichen wird." Austrian wird auch nicht irgendwann Luftaustria oder Austrianhansa heißen. Die Marke Austrian habe einen "wahnsinnigen Wert", ist Albrecht überzeugt. Die Lufthansa solle einmal sagen können, der AUA-Kauf war ein guter Deal, "vielleicht nicht der beste, aber ein guter Deal."
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 20.11.2012 17:31


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