Die SAS-Group in Stockholm bestätige hingegen den Eingang des Brüsseler Schreibens. Das Unternehmen äußerte sich aber nicht im Detail zu den Vorwürfen. Vorstandsvorsitzender Mats Jansson erklärte: "Der Bruch von Wettbewerbsregeln ist nicht hinnehmbar(...)." Es sei bedauerlich, falls diese Politik von Mitarbeitern im Frachtbereich seines Unternehmens möglicherweise nicht befolgt wurde.
Falls Brüssel den Verdacht erhärten kann, drohen den beteiligten Unternehmen Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Absprachen über Preise und Konditionen zum Schaden von Kunden und Verbrauchern sind in der EU streng verboten. Ein Unternehmen, das als erstes ein Kartell in Brüssel beichtet, kann nach EU-Regeln komplett von der Strafe verschont werden.
Die Kommission ermittelt schon seit dem vergangenen Jahr gegen die Airlines. Betroffen waren nach früheren Angaben auch British Airways, Air France-KLM, American Airlines oder Korean Air. Im Februar 2006 hatte es Razzien von EU-Ermittlern in Geschäftsräumen von Luftverkehrsgesellschaften gegeben. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte damals in Brüssel, die EU-Kommission und die US-Behörden arbeiteten eng zusammen.
Von den Treibstoff-Zuschlägen sind unter anderem die Speditionen betroffen, die die höheren Preise zahlen müssen und nur schwer auf ihre Auftraggeber abwälzen können. In Luftfahrtkreisen wurde 2006 vermutet, dass die Kartell-Ermittlungen von diesen Unternehmen angestoßen wurden. Im Fracht-Bereich haben eine Reihe von Gesellschaften klare und auch öffentlich zugängliche Regeln, wonach der Zuschlag sich entsprechend der Kerosinpreise an den Spotmärkten anpasst.
© dpa | Abb.: Boeing, Lufthansa | 21.12.2007 11:56
Kommentare (1) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.