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Seit Mitte Januar stehen die Dreamliner von All Nippon Airways, Japan Airlines, United, Air India, LOT, Qatar Airways und Ethiopian Airlines am Boden. Zuvor waren in zwei Flugzeugen von Japan Airlines und All Nippon Airways Batteriesätze in Brand geraten. Weshalb die Elektrochemie in den Batterien unkontrolliert überhitzte wird derzeit noch untersucht.
Boeing hatte der FAA am vergangenen Freitag Nachsicherungen vorgeschlagen, die das von den Batterien ausgehende Gefahrenpotenzial weitgehend minimieren sollen. Seattle hält den genauen Inhalt des Konzepts bislang zwar unter Verschluss, seit Wochen ist allerdings von den gleichen Maßnahmen die Rede.
Unter anderem soll mehr Abstand zwischen den acht Batteriezellen das Risiko einer Kettenreaktion im Akku verringern. Die Piloten sollen vor jedem Start die Batterien checken und mit zusätzlichen Sensoren und Spannungsmessern Probleme früher erkennen. Überhitzt ein Akku, so soll eine feuerfeste Box die umgebenden Elektroanlagen schützen. Rauch und austretende Flüssigkeiten will Boeing in diesem Fall kontrolliert ableiten.
Boeing Chefingenieur Mike Sinnett erklärt die 787 Elektroanlage, © Boeing
Die FAA betonte, die vorgelegten Unterlagen sorgfältig auszuwerten, bevor sie Boeing grünes Licht für neue Testflüge gibt. Medienberichte über Testflüge Anfang März wies die Behörde allerdings ungewohnt scharf zurück. "Es wurde noch keine Entscheidung zu neuen Testflügen getroffen", heißt es auf Nachfrage bei der FAA. Im "Wall Street Journal" bezeichnete eine Sprecherin der FAA entsprechende Meldungen als "vollkommen inakkurat".
Die FAA hatte Boeing Anfang des Monats unter strengen Sicherheitsauflagen zwei Testflüge über unbesiedeltem Gebiet erlaubt, für die Boeing seine Testmaschine ZA005 reaktiviert hatte.
Am Boeing-Werk in Everett bereiten sich Technikcrews inzwischen darauf vor, die über die Welt verteilten Kundenflugzeuge nachzurüsten, sobald die FAA das Grounding der Flotte aufhebt. Mit regelmäßigen 787-Linienflügen rechnen zumindest All Nippon Airways und United aber nicht mehr vor Juni - beide Carrier nahmen das Flugzeug bis Ende Mai aus ihren Flugplänen.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 27.02.2013 09:40
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