Megaauftrag an Boeing
Älter als 7 Tage

Ryanair nimmt die 100-Millionen-Marke ins Visier

Ryanair in Weeze
Ryanair in Weeze, © Weeze Airport

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NEW YORK - Ryanair geht mit einer dicken Flugzeug-Bestellung wieder auf aggressiven Wachstumskurs. Vorstandschef Michael O'Leary setzte am Dienstag in New York die Unterschrift unter einen milliardenschweren Vorvertrag für 175 Boeing-Mittelstreckenflieger vom Typ 737. Die Flotte soll damit auf mehr als 400 Maschinen wachsen. Noch vor Ende des Jahrzehnts will Ryanair so die Marke von 100 Millionen Passagieren knacken. Das wären fast so viele wie im Lufthansa-Konzern.

Die Ryanair-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Bis zum Nachmittag legte das Papier an der Londoner Börse um 3,88 Prozent auf 6,03 Euro zu. Boeing-Papiere notierten zuletzt mit 85,50 US-Dollar um 0,38 Prozent höher.

Laut Preisliste haben die 175 Maschinen einen Gesamtwert von knapp 15,6 Milliarden US-Dollar (12,1 Mrd Euro). Die Ryanair-Aktionäre müssen dem Großauftrag noch zustimmen.

"Wir brauchten die Bestellung, um die Lücken zu Füllen, die Iberia in Spanien und SAS in Skandinavien hinterlassen", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Während sich die klassischen Fluglinien auf die Langstrecke konzentrierten, will Ryanair verwaiste Flugziele bedienen. Je nachdem, wie sich der Markt entwickle, werde die Gesellschaft möglicherweise noch 100 bis 200 weitere Maschinen bestellen, sagte O'Leary. Dabei soll es dann um die spritsparende Neuauflage der Boeing 737 gehen, die 737-MAX.

Mehr Aufträge für Airbus

In den vergangenen Tagen hatte bereits der europäische Boeing-Rivale Airbus mit Aufträgen über insgesamt mehr als 400 Maschinen auf sich aufmerksam gemacht. So will die Lufthansa bei der EADS-Tochter gut 102 Airbus-Jets abnehmen, ihr Partner Turkish Airlines hat eine Order über 117 Maschinen angekündigt. Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air gab sogar 234 Airbus-Flieger in Auftrag.

Während Airbus ein Gutteil der Aufträge für seine neuen, spritsparenden "neo"-Mittelstreckenjets verbuchte, entschied sich Ryanair für die herkömmliche Version des Konkurrenzmodells Boeing 737. In der Vergangenheit hatte Ryanair auch laut über den Kauf des langjährigen Airbus-Kassenschlagers A320 und der chinesischen C919 nachgedacht. Der chinesische Jet ist allerdings noch nie geflogen.

Auslieferung bis 2018


Die neuen Boeing-Maschinen sollen nun bis zum Jahr 2018 ausgeliefert werden. Mit einem Teil der Jets will Ryanair ältere Flugzeuge ersetzen. Der Großteil soll allerdings zusätzlich zum Einsatz kommen und die Flotte um mindestens rund ein Drittel wachsen lassen. Derzeit hat Ryanair nach eigenen Angaben 305 Flugzeuge im Einsatz, allesamt vom gleichen Boeing-Typ, ausgestattet mit je 189 Sitzplätzen.

Mit den zusätzlichen Maschinen will Ryanair Millionen neuer Fluggäste für sich gewinnen: Bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2018/19 (Ende März) soll ihre Zahl von zuletzt rund 80 Millionen auf mehr als 100 Millionen steigen. Zum Vergleich: Mit der Lufthansa, die zusammen mit ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines Europas größte Fluggesellschaft bildet, kam 2012 auf insgesamt 103 Millionen Fluggäste. Derzeit zielt Lufthansa-Chef Christoph Franz mehr auf Gewinn als auf Wachstum.

Easyjet zögert mit Neubestellungen

Während Ryanair jetzt auf eine deutliche Erweiterung ihrer Flotte setzt zögert Konkurrent Easyjet mit Neubestellungen. Unternehmenschefin Carol McCall will Easyjet in den nächsten Jahren auf einen moderaten Wachstumskurs schicken und würde dafür gerne neue Flugzeuge bestellen.

Dieser Plan trifft allerdings nicht auf besonders viel Gegenliebe des Easyjet-Gründers und Großaktionärs Stelios Haji-Ioannou. Schon jetzt sei die Flotte im Winter nicht rentabel auszulasten, eine Bestellung weiterer Flugzeuge würde zu Lasten des Shareholder Value gehen, warnte Haji-Ioannou im Januar.

Der Airlinegründer und seine Familie halten noch immer mehr als ein Drittel aller Easyjet-Aktien. Als Warnung an das Management trennte sich Haji-Ioannou zum Jahrensanfang von Easyjet-Anteilen im Wert von rund 6,0 Millionen Euro.

Easyjet verfügt zur Zeit über 190 Flugzeuge der Airbus A320-Familie. Über Optionen könnte die Airline ihre Flotte in den nächsten vier Jahren auf über 250 Flugzeuge ausbauen.

© dpa-AFX | Abb.: Weeze Airport | 20.03.2013 08:14

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Beitrag vom 21.03.2013 - 11:18 Uhr
abgesehen davon hören wir eine reihe von aussagen ehemaliger mitarbeiter von Boeing und dem FAA. ohne belege können wir diese glauben oder es lassen. etwas aber ist an einer reihe von anschuldigungen immer dran bzw bleibt hängen. für mich bedeuten diese aussagen im zusammenhang mit der B787 affäre, dass die kungelei zwischen dem grössten exporteur und waffenproduzenten (Boeing) und der "unabhängigen" zulassungsbehörde (FAA) nicht erst seit der planung der B787 besteht, sondern bereits eine sehr lange geschichte hat.
aber solange man eben keine wirklich unabhängigen belege hat, bleibt alles mutmassung...

i expect the worst and hope for the best!

saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid
Beitrag vom 21.03.2013 - 10:02 Uhr
ok, und abgesehen davon?
Beitrag vom 20.03.2013 - 13:29 Uhr
Habe anderthalb Minuten geguckt. Die erste Rechnung die die Dame aufstellt ist schon so himmelschreiender Schwachsinn, dass man das gar nicht weiter gucken muss.

die zeit war zu kurz. du hast das thema verpasst. die einführung ist natürlich schwachsinn...

saludos a todos

charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
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