Airlines
Älter als 7 Tage

Wie Ethiopian die Krise überflog

Ethiopian Airlines Boeing 767-300ER
Ethiopian Airlines Boeing 767-300ER, © Aero Icarus, CCBYSA

Verwandte Themen

ADDIS ABEBA - Während Airlines weltweit massiv unter der Coronakrise litten und leiden, scheint Ethiopian Airlines sie überflogen zu haben. Eigenen Angaben zufolge hat sie keinen der gut 14.000 Mitarbeiter entlassen und flog selbst 2020 profitabel. Wie ist das dem Management gelungen?

Vor allem hat es schnell reagiert: Sobald sich der drastische Rückgang im Passagierverkehr abzeichnete, switchte es auf Cargoflüge um. Als erste Airline zog Ethiopian einen Airbus A350 heran, um ihn komplett für den Cargo-Einsatz umzurüsten.

"Der A350 zeigt sich als äußerst vielseitig", ließ der Airbus-Chef für Afrika und den Mittleren Osten, Mikail Houari, in einer Pressemitteilung dankbar verlauten. Inzwischen lotet Airbus das weltweite Interesse an einer Frachtversion des Fliegers aus.

Doch zurück zu Ethiopian. Zu Beginn der Coronakrise hatte Ethiopian bereits zehn Boeing 777F und drei 737-Frachtversionen im Einsatz. Zusätzlich bauten die Techniker die Sitze aus weiteren 25 Großraumflugzeugen aus, um neuen Raum für Fracht zu schaffen.

Laut Airline-CEO Tewolde Gebremariam hat die Airline während der Pandemie keine Route eingestellt, höchstens Frequenzen reduziert - und statt Passagieren Fracht geflogen. "Wir sind möglicherweise die einzige Airline weltweit, die keine Flüge gestrichen hat", zitiert ihn "The Points Guy". "Aber viele Flüge sind ohne Passagiere geflogen."

Die Passagiere, die geflogen sind, hat Ethiopian zu Beginn der Reisebeschränkungen in ihre Heimatländer zurückgebracht. Laut African Airlines Association transportierte Ethiopian 2020 fünfeinhalb Millionen Passagiere und 500.000 Tonnen Fracht - mehr als jede andere afrikanische Airline.

3,3 Milliarden Umsatz meldete CEO Gebremariam für 2020, ein profitables Ergebnis. Auch die erste Jahreshälfte 2021 hat die Airline ihmzufolge profitabel fliegen können - ohne staatliche Unterstützung.

Der Passagierverkehr erholt sich demnach nur langsam. Insbesondere schlägt das Fehlen der Reisenden von und nach China zu Buche. Auf Strecken in die USA liege die Auslastung bei rund 65 Prozent.

Entsprechend setzt Gebremariam weiter auf das Cargogeschäft. Mit dem israelischen Flugzeugbauer und Wartungsunternehmen IAI sollen Ethiopian-Techniker zukünftig für den Eigenbedarf und für andere afrikanische Airlines Boeing 767 in Frachter umwandeln.

Denn, sagt Gebremariam, "wir versuchen, die Frachtkapazität zu erhöhen, aber Boeing produziert nicht genug Frachter. Es ist sehr schwierig, zu diversifizieren."
© aero.de | Abb.: Airbus | 31.08.2021 05:48

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 31.08.2021 - 10:49 Uhr
#A320Fam
Vielleicht mal den Artikel lesen. Soll ja helfen.
Beitrag vom 31.08.2021 - 10:33 Uhr
Na klar. Einfach alles Personal behalten, nur auf Fracht umsatteln und der Rubel rollt weiter. Sicher spielen da keine anderen Faktoren ne Rolle...
Beitrag vom 31.08.2021 - 09:26 Uhr
Es ist bereits das zweite Mal, dass Gebremariam positiv auffällt. Zunächst war er derjenige der dem Branchenriesen Boeing in Sachen 737MAX die Stirn bot.
Jetzt zeigt er den völlig überdotierten Versagern der Luftfahrtbranche wie es trotz der Krise geht.
Ich weiß ich weiß: Jetzt werden sich all die CS Fans (leider müssen die nicht unter ihm arbeiten, sonst hätten sie sicher auch einen anderen Blickwinkel) furchtbar aufregen und sagen, dass das ja mit europäischen Verhältnissen nicht vergleichbar ist und Ethiopian Airlines als Underdog abtun.
Jedenfalls bin ich der Meinung, es tut gut auch mal von einem nicht über (Personal-)Leichen gehenden Manager zu hören. Geht doch!!


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden