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Alitalia übergibt an ITA

Alitalia Airbus A320
Alitalia Airbus A319, © Andreas Spaeth

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ROM - Nach dem Ende für die italienische Traditionsairline Alitalia nimmt die neue Italia Trasporto Aereo (ITA) am Freitag ihren Betrieb auf. Gegen 6.20 Uhr ist ITA-Flug 1637 vom Mailänder Flughafen Linate in Richtung Bari gestartet, teilte das Unternehmen mit.

Die neue Airline in staatlicher Hand will nach eigenen Angaben am ersten Tag 191 Flüge durchführen. 24 davon seien national, 56 international. Von Rom aus würden auch Frankfurt und München angeflogen. "Born in 2021" - diesen feierlichen Schriftzug trägt unter anderem eines der Flugzeuge.

Der letzte Alitalia-Flug landete am späten Donnerstagabend nach Flughafen-Angaben um 23.23 Uhr aus Cagliari in Rom. Die Airline steckte seit Jahren in der Krise. 2017 musste der Staat einspringen, als das Unternehmen insolvent wurde.

Hunderte Millionen Euro an Hilfsgeldern konnten die als symbolisch für Italien geltende Airline nicht retten - insgesamt versandeten in der Airline über die Jahre nach Schätzungen rund 13 Milliarden Euro Steuergeld.

Mit der EU wurden die Bedingungen für die Gründung der ITA vereinbart. Sie gilt als Nachfolgerin der Alitalia, ist der EU-Kommission zufolge jedoch nicht ihre wirtschaftliche Nachfolgerin.

Die neue Airline plant, in diesem Jahr mit 52 Maschinen und einer Belegschaft von ungefähr 2.800 Menschen zu operieren. Tickets gab es seit August auf einer provisorischen Internetseite zu kaufen. Das Unternehmen wolle sich auf Geschäfts- und Freizeitkunden fokussieren.

ITA, © TSL
 
In den kommenden Jahren soll die Flotte - durch Direktbestellungen bei Airbus und Leasingverträge - wachsen, so dass ITA 2025 mit 105 Maschinen fliegt und bis zu 5.700 Menschen beschäftigt. An ihren Drehkreuzen Rom-Fiumicino und Mailand-Linate musste sie jedoch Teile der Start- und Landerechte der alten Alitalia abgeben.

Proteste gegen Jobverluste

Einige sehen den Start kritisch. Die Gewerkschaft Cub Trasporti will sich am Freitag am Hauptstadtflughafen Fiumicino zu einer Demonstration anlässlich des Ita-Starts versammeln, wie Cub-Sekretär Antonio Amoroso am Donnerstag vor der Auslandspresse in Rom erklärte. Der Plan des Unternehmens habe keine Perspektive.

Es sei unklar, wie Ita die gekauften Flugzeuge ohne essenzielle Marktanteile einsetzen wolle. Die Gewerkschaft rechnet mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in den kommenden beiden Jahren.

Alitalia geriet in den vergangenen Jahren durch Billigflieger auf dem italienischen und europäischen Markt unter Druck, wie Luftfahrtexperte Ugo Arrigo in einer Präsentation beschrieb. Ita stehe vor demselben Problem. Auf der Langstrecke sei die Airline außerdem mit nur sieben anstatt wie Alitalia mit 26 Maschinen schwach aufgestellt. Arrigo resümierte, Alitalia sei die italienische Fluggesellschaft, die es nicht mehr gebe, und ITA die, die es nicht geben werde.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Alitalia | 15.10.2021 08:04

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Beitrag vom 15.10.2021 - 11:19 Uhr
Einerseits nur sinnvoll die CI beizubehalten. Ich möche nicht wissen wie hoch die Kosten für ein komplett neues Design inkl. Lackierungen etc. gewesen wären. Abgesehen davon, dass Alitalia den Leuten zumindest ein Name ist und es vmtl. 90% der Leuten egal ist was für ein Pleiteverein das ist.
Aber natürlich andererseits einfach nur noch lächerlich. Diese Airline hat wie ihre Voränger keine Grundlage und wird das nächste Geldgrab.
Beitrag vom 15.10.2021 - 09:56 Uhr
Alles bleibt beim alten: ITA hat sich für 90 Mio Euro die Rechte am Namen, am Webauftritt sowie an der Corporate Identity (inklusive Uniformen, Livery etc.) gesichert.
 https://www.aviacionline.com/2021/10/ita-retains-alitalia-brand-for-90-million-euros/

Das wird nun damit wohl die vierte Alitalia.

Dieser Beitrag wurde am 15.10.2021 09:57 Uhr bearbeitet.


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